Pandemie : Coronavirus: Keine Messen mehr bei Beerdigungen
Düsseldorf Kapellen auf Friedhöfen sind teilweise gesperrt. Johanneskirche feiert Gottesdienst ohne Gläubige.
Dramatische Folgen hat das Coronavirus auch für das kirchliche Leben in Düsseldorf. Wie der kommissarische Stadtdechant Frank Heidkamp erklärte, finden im Moment keine Gottesdienste bei Beerdigungen mehr statt. Auch das Gemeindeleben der evangelischen Christen steht praktisch still. Einen Gottesdienst wird es sonntags aber trotzdem geben. Den hält Pfarrer Uwe Vetter über das Internet.
„Das sind natürlich schwere Einschnitte für alle, die von den Verstorbenen Abschied nehmen wollen“, so Frank Heidkamp zu der Entscheidung, dass zurzeit auch keine Totenmessen mehr gehalten werden. Teilweise seien die Kapellen auf den Friedhöfen bereits gesperrt: „Die Beerdigung beginnt dann vor der Kapelle und geht bis zum Grab, wo eine Ansprache gehalten wird.“ Im Moment sollen bei Todesfällen nur die engsten Angehörigen an den Trauerfeiern teilnehmen. Im Laufe der Woche soll aber noch an einer Lösung gearbeitet werden, unter welchen Umständen Totenmessen in kleinem Rahmen weiter möglich sind.
Feiern wie Taufen oder Hochzeiten werden zurzeit komplett abgesagt: „Teilweise auch, weil die gebuchten Lokalitäten nicht mehr zur Verfügung stehen.“ Vorerst bis zum 1. Mai finden auch keine Erstkommunionen oder Firmungen mehr statt. Das sei aber im Moment das kleinere Problem. Denn vor allem die Seelsorge soll aufrecht erhalten werden. Das betrifft vor allem die Sterbesakramente. Heidkamp: „Dazu müssen wir weiter in die Alten- und Pflegeheime, wo es besonders strenge Schutzmaßnahmen gibt.“ Dass ein Pfarrer dort mit Mundschutz am Krankenbett steht, kann sich der Stadtdechant nur schwer vorstellen: „Da geht es schließlich auch um menschliche Nähe.“