Weg mit Stufen und Stolperfallen

Die Werbegemeinschaft möchte, dass das Stadtteilzentrum barrierefrei wird.

Düsseldorf. Treppen, Stufen und andere Stolperfallen sollen die Lohausener beim Einkaufen oder Ausgehen nicht länger behindern. Die Werbegemeinschaft Lohausen hat beschlossen, erster barrierefreier Stadtteil zu werden. Vor Bäckerei, Nagelstudio und Friseur an der Niederrheinstraße/Ecke Alte Flughafenstraße soll in Kürze der Boden des Bürgersteigs angehoben werden. Die Arbeiten werden 15 000 Euro kosten, denn der Bereich muss vom Bordstein an der Straße bis zu den Geschäftseingängen umgebaut werden.

„Man kann nicht einfach ein paar Rampen bauen, es gibt festgelegte Kriterien für die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Am Ende darf nur ein Gefälle von sechs Prozent bleiben“, erklärt Klaus Krey. Er ist Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Das Thema ist ihm eine Herzensangelegenheit.

Als Tischler hat er Schulungen zum Thema „Wohnen im Alter“ besucht, berät seine Kunden und fertigt für sie Handläufe oder Rampen. Doch vor allem in seiner Familie erlebt er täglich, wie viele Hürden es für gehandicapte Menschen im Alltag gibt: „Meine Mutter ist schon lange schwerbehindert, meine Schwiegermutter gehbehindert und mein Schwager sitzt im Rollstuhl.“ Zudem sieht er im Stadtteil immer mehr Ältere, die mit einem Rollator unterwegs sind. So steht für den 45-Jährigen fest: „Wir müssen jetzt handeln. “

Krey hat im Stadtteilzentrum jedes Geschäft und jede Gaststätte abgeklappert. Auch mit einem Vertreter der Stadt hat er eine Ortsbegehung gemacht. Er ist sich sicher, dass einige Läden bereits heute barrierefrei sind. An deren Inhaber appelliert er, sich bei ihm zu melden. „Wir überprüfen dann vor Ort die Kriterien.“ Ist das Ladenlokal oder die Kneipe bequem für Rollstuhlfahrer, Besucher mit Kinderwagen oder Rollator zu betreten, gibt es ein grünes Signet, das einen Rollstuhlfahrer zeigt. „Mit dem Signet kann man für sich und für Lohausen werben.“

Da die Umbauarbeiten zur Barrierefreiheit teuer sind, hofft Krey auf Sponsoren wie den Flughafen oder die Messe. Der Flughafen hat bereits die Finanzierung für die Arbeiten vor der Bäckerei an der Niederrheinstraße zugesagt, schließlich gehören ihm diese und zahlreiche andere Häuser im Stadtteil.

Mehr Komfort für die Menschen erwartet Klaus Krey auch vom Umbau der Haltestelle „Lohausen“ der Linie U 79. Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher hat gute Nachrichten: „Wir haben das Projekt angemeldet und hoffen, noch in diesem Jahr mit dem Umbau beginnen zu können.“ In der zweiten Jahreshälfte 2012 dürfen die Lohausener dann mit einem bequemeren Einstieg in die Bahn, die nahe ihres kleinen Zentrums hält, rechnen. Der Umbau wird laut Schumacher 1,5 Millionen Euro kosten. 85 Prozent wird mit öffentlichen Fördermitteln von Bund und Land bezahlt, 15 Prozent trägt die Rheinbahn.

Auf der Strecke der U 79 im Norden Düsseldorfs wird zurzeit auch die Haltestelle „Kalkumer Schlossallee“ barrierefrei umgestaltet. Zeitgleich mit dem Umbau in Lohausen, ist dann die Modernisierung der Haltestelle „Kittelbachstraße“ geplant.

Kontakt: Klaus Krey, Telefon 431763

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