Einsamkeit : Was Alleinsein für Betroffene bedeutet — und was helfen kann
Nicht jeder, der allein lebt, leidet auch darunter. Angehörige sollten aber aufmerksam bleiben und bei Bedarf Hilfe organisieren.
Düsseldorf. Singles können sich im Alter besonders schnell einsam fühlen. Doch wer zur älteren Generation gehört und allein lebt, ist nicht automatisch davon betroffen. Menschen, die aktiv sind und Hobbys haben, regelmäßig außer Haus gehen, sich in Projekten mit und für engagieren, tun bereits viel dagegen. Wenn das nicht mehr geht, immer mehr Kontakte wegbrechen, kann das für Menschen sehr belastenden werden. Klaus Göbels, Leiter des Gesundheitsamtes, erklärt, wann man von Einsamkeit sprechen kann:
„Einsam zu sein bedeutet, niemanden zu haben, der einen wertschätzt und dem man vertrauen, mit dem man leben, arbeiten oder eine Zukunft planen und über wichtige Dinge sprechen kann.“ Das sei nicht zu unterschätzen, Betroffene, Angehörige und Nachbarn sollten in jedem Fall etwas unternehmen, wenn sie merken, dass Menschen beispielsweise nicht mehr aus dem Haus gehen.
Sich völlig allein zu fühlen, sei eines der erdrückendsten Gefühle überhaupt. Dadurch können Depressionen und andere psychische Erkrankungen entstehen. Die Forschung belegte dies: „Heute gilt als bewiesen, dass Menschen, die unter Einsamkeit leiden, eher psychisch und körperlich erkranken und als Folge von diesen Erkrankungen früher sterben“, sagt Göbels. Als Risikofaktor werde Einsamkeit in einer Reihe mit Alkoholmissbrauch und Fettsucht genannt.