Geschichte : Warum Teile der Berliner Mauer in Düsseldorf stehen
Düsseldorf Ein Unternehmen mit Sitz im Hafen half dabei, den Grenzwall zu zerkleinern. Zwei Elemente befinden sich am Firmensitz, ein weiteres Stück Mauer am Stadttor.
Dicke rote Tränen laufen über die Buchstabenfetzen des Graffito. Oder sind es Bluttropfen? Symbolträchtig ist es allemal, was da auf Düsseldorfs bekanntestem Stück Berliner Mauer zu sehen ist. Es steht im Bilker Rheinpark, fast in Wurfweite von Stadttor, Landtag und Fernsehturm. Das Element ist ein klassisches Verbindungsstück, 1,20 Meter breit, dreieinhalb Meter hoch und 2,5 Tonnen schwer. Das signifikante, die Mauerelemente oben miteinander verbindende Betonrohr, fehlt allerdings.
Eine Tafel am Fuß der Wand erklärt, wie es zu diesem Standort kam. Der Leser erfährt, dass es sich um ein Geschenk der „Bild-Zeitung“ handelt. Jedem Bundesland lies die Axel Springer AG eines zukommen. „In Erinnerung an den Zeitungsgründer, der gegen alle Widerstände an seinem Traum von der Einheit Deutschlands festhielt.“
Doch dieses Mauersegment ist nicht das einzige, was in Düsseldorf zu besichtigen ist. Es gibt noch zwei Stücke, die zu einem Kunstwerk wurden, und bei Remex im Hafen Am Fallhammer 1 stehen. Der Grund: Das Entsorgungs- und Recycling-Unternehmen half in Berlin in einer Arbeitsgemeinschaft mit, die zuvor demontierten Mauerelemente zu schreddern. „Das ist Teil unserer Firmengeschichte und ein historisches Ereignis gewesen, das wollten wir entsprechend würdigen“, sagt Prokurist Berthold Heuser. So wurde im Jahr 2008 Künstler Reimund Franke beauftragt. Er fertigte drei Bronzefiguren, die die Mauer erklimmen. Eine Skulptur sitzt schon oben und reckt die Arme in die Höhe.