Warnstreik: Staus fast überall– doch das ganz große Chaos blieb aus

Überlastete Einfallsstraßen und eine verstopfte Innenstadt – aber zu einer Totalblockade kam es am Donnerstag nicht.

Düsseldorf. Vor eine große Geduldsprobe wurden Donnerstagmorgen Tausende Pendler gestellt: Wer über die ohnehin schon verstopften Zubringer mit dem Auto nach Düsseldorf hinein wollte, musste lange in seinem Wagen verharren, bevor er endlich an seinem Arbeitsplatz war.

Das ganz große Chaos, wie es die Gewerkschaft Verdi angekündigt hatte, blieb allerdings aus.

Weil Busse und Bahnen aufgrund des Warnstreiks des Öffentlichen Dienstes nicht fuhren, hatten viele auf die eigenen vier Räder gesetzt - und standen im Stau.

Auf den Autobahnen lösten sich die Blechknäuel an den Abfahrten im Laufe des Morgens auf. Abends allerdings kam es abends stadtauswärts erneut zu langen Staus.

Auch in der Innenstadt ging es deutlich turbulenter zu als sonst. Besonders schleppend ging es vorwärts, als sich die beiden Verdi-Protestzüge von der Brinckmannstraße und vom Höherweg in Bewegung zum Rathaus gesetzt hatten.

Die Folge: Kaiserstraße und Fischerstraße waren stadteinwärts vollkommen dicht - und die Nebenstraßen in Derendorf ebenfalls überlastet.

Aber auch zu Fuß machten sich die Menschen auf den Weg zu ihrer Arbeitsstelle. Auf der Oberkasseler Brücke waren Passanten auf den Bürgersteigen unterwegs, als kämen sie gerade von der großen Kirmes zur Altstadt herüber.

Und das verhältnismäßig milde Wetter inspirierte offenbar viele dazu, schon lange vor Frühlingsbeginn das Fahrrad aus dem Keller zu holen. Auch Berufstätige mit Alu-Tretrollern wurden gesehen - obwohl diese längst schon wieder "out" sind.

Eine Stunde dauerte die Verdi-Kundgebung auf dem Marktplatz vor dem Rathaus mit, laut Polizei, etwa 2500 Teilnehmern. Die Stimmung der bunten Schar aus Mitarbeitern der Rheinbahn, der Stadtwerke, der Awista und vielen mehr war gelöst. Verkrampft kämpferisch zeigte sich kaum jemand der Zuhörer.

Und bei der Fünf-Prozent-Forderung winken selbst Teilnehmer in den eigenen Reihen ab. "Wenn wir 2,5 bis 3 Prozent kriegen würden, das wäre schon gut", meint etwa Alois Koschek (46) von der Awista. Deren Mitarbeiter hatten den ganzen Tag die Arbeit niedergelegt. Der Müll wird stattdessen Samstag bzw. Sonntag abgeholt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort