Düsseldorf Von kleinen und echten Prinzen

700 begeisterte Gäste feierten beim Prinzenball im Hilton Lackschuhkarneval. Es gab echte Qualität statt großer Namen.

Düsseldorf: Von kleinen und echten Prinzen
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Es gibt in Düsseldorf nicht mehr viele Anlässe, für die es sich lohnt, das kleine Schwarze oder den Smoking aus dem Schrank zu holen. So bleibt vor allem der Prinzenball im Hilton, der die Tradition von Glanz und Glamour in Klein-Paris am Leben hält. Die mehr als 700 Gäste wurden auch am Samstagabend wieder nicht enttäuscht.

Die Lokalprominenz von Oberbürgermeister Thomas Geisel bis zu Messechef Werner Dornscheidt oder Schützenchef Lothar Inden war fast komplett angetreten, um sich für ein paar Stunden von dem täglichen Sorgenpaket zu verabschieden und einfach einmal Spaß zu haben.

Etwas Bemerkenswertes hatte sich schon vor Beginn des Balls abgespielt. Thomas Geisel wurde als Ehrenmitglied in den Prinzenclub aufgenommen. Die launige Laudatio hielt ausgerechnet Dirk Elbers, sein Vorgänger als Oberbürgermeister, der sich zwar ab und zu wieder eine Zigarette gönnt, dafür aber etliche Kilo abgenommen hat. „Ihr tragt Kostüme, über die man spricht“, kommentierte Elbers den Auftritt der Familie Geisel im Wollersheim-Kostüm bei der Fernsehsitzung, „wer sagt, dass nicht auch noch einmal ein Oberbürgermeister Prinz werden kann?“ Zwischen dem großgewachsenen Prinzenclub-Präsident Jobsi Driessen und dem 1,97 Meter großen Elbers wirkte Geisel aber eher wie der kleine Prinz.

Ungewöhnlich war in diesem Jahr auch der Einzug der Prinzen in den Saal. Wegen der sehr kurzen Session hatte am Anfang keine Düsseldorfer Garde Zeit für den Prinzenball — darum wurde mit den Kölner Kammerkätzchen und Kammerdienern einmarschiert, die einen artistischen Showtanz auf die Bühne legten.

Die ganz großen Stars fehlten diesmal im Programm. Dafür gab es Qualität. Andy Rühl mit seiner Udo-Jürgens-Show begeisterte zum Beispiel das Publikum. Die Smokie-Revival-Band brauchte hingegen eine Weile, bis sie den Saal im Griff hatte. Eine Klasse für sich: Die Show-Band Heavens Club mit vier Leadsängern und Bläser-Satz, die dafür sorgte, dass die Tanzfläche eigentlich immer voll war.

Glückspilz des Abends war Ex-Prinz Thomas Merz. Der hatte nicht nur Geburtstag, sondern gewann auch noch einen der Tombola-Hauptpreise - ein Wochenende in Berlin. Wie ein Jungbrunnen wirkte der Ball offenkundig auch für den Ehren-CC-Präsidenten Engelbert Oxenfort. Der 80-Jährige legte zusammen mit Tochter Barbara eine kesse Sohl aufs Parkett.

Danach wurde im Foyer bis in den frühen Morgen weitergefeiert — mit Füchschen-Alt. Das hatte Ex-Prinz Peter König durchgesetzt....

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