Von Haydn bis zur Hommage an Atatürk

Die Tonhalle präsentiert ihr Programm für die kommende Saison — zehn Konzerte, die man nicht verpassen sollte.

Von Haydn bis zur Hommage an Atatürk
Foto: J. Saretz

Intendant Michael Becker hat zusammen mit Dramaturg Uwe Sommer-Sorgente und Marketing-Chef Udo Flaßkamp das Jahresprogramm der Tonhalle für die Saison 2018/2019 vorgestellt. Folgende zehn Veranstaltungen sollten Sie nicht verpassen:

Joseph Haydn: Die Schöpfung Bislang pflegte Adam Fischer, der Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker, im Rahmen der sogenannten „Sternzeichen“ die Tradition, einen Mahler-Haydn-Zyklus zu dirigieren, das hieß: viel Mahler, ein bisschen Haydn. Nun folgt eine Ausnahme: Fischer stellt Haydns „Schöpfung“ in den Mittelpunkt.

Oksana Lyniv: Konzert für Orchester Frauen hinter dem Dirigentenpult sind rar in der Orchesterszene. Die Tonhalle will das ändern. Sie lädt Oksana Lyniv, ukrainische Chefdirigentin an der Grazer Oper, ein. Sie dirigiert unter anderem Bela Bartóks „Konzert für Orchester“, die als Nagelprobe für die Dirigentenzunft gilt.

Concertgebouw Oktett setzt auf Oper und Serenade Zum ersten Mal spielen die Holzbläser-Solisten des Concertgebouw Orchestra Amsterdam in Düsseldorf. Mit „Così fan tutte“ und einer Serenade von Beethoven setzen sie ganz auf Unterhaltung.

Fazil Say & Casal Quartett Der türkische Pianist kommt zum ersten Mal als Kammermusiker in die Tonhalle. Er führt sein Stück „Hommage à Atatürk für Klavier und Streichquartett“ auf. Das Werk ist ein politisches Signal: Say huldigt mit Atatürk dem Begründer der modernen Türkei, dem das Erdogan-Regime nicht sonderlich zugeneigt ist.

Schumannfest Das Schumannfest findet anders als bisher im „ungeraden“ Jahr 2019 statt. Damit steht es nicht in Konkurrenz zur Fußball-WM oder —EM. Außerdem hätte im selben Jahr Clara Schumann ihren 200. Geburtstag gefeiert. Als Pianistin war sie international bekannt, als Komponistin hingegen stand sie im Schatten ihres Mannes Robert. Die Tonhalle wird Werke von Clara spielen und sie damit — stellvertretend für alle Komponistinnen — würdigen.

Ehring geht ins Konzert Kabarettist Christian Ehring verbindet als Moderator Musikstücke mit aktueller Tagespolitik. Besonders reizvoll diesmal: das Ensemble „Le Concert de L’Hostel de Dieux“, das französische Barockmusik mit chinesischem Gesang verbindet.

Adam Fischer dirigiert „Don Giovanni“ Die Wiener Staatsoper gastiert mit ihrem aktuellen „Don Giovanni“ in der NRW-Landeshauptstadt. Am Pult steht Adam Fischer, der seit 2017 auch Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker ist.

Jubiläumskonzerte für Bernstein, Zimmermann und Baur Gleich drei legendäre Komponisten würden dieses Jahr ihren 100. Geburtstag feiern. Der erste: Leonard Bernstein. Ihn ehrt die Tonhalle mit seiner „MASS“, einem Musiktheaterstück für Sänger, Instrumentalisten und Tänzer. Es handelt von einem Gottesdienst, der völlig aus den Fugen gerät. „MASS“ feiert auch einen muskalischen Stilmix: von Jazz über Rock bis hin zur Zwölfton-Technik. Der zweite: Bernd Alois Zimmermann, Pionier der Neuen Musik. Von ihm werden unter anderem Klavierwerke und ein Trompetenkonzert gespielt. Der dritte: Jürg Baur, ein „local hero“. Von ihm wird ein nur achtminütiges Orchesterstück aufgeführt.

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