Volle Kleiderkammern: Kein Platz für zu viele Spenden

Viele Spenden für Asylbewerber führen zu Problemen bei Lagerung und Sortierung.

Engagiert für das Fairhaus der Diakonie in Garath (v.l.): Pfarrer Torsten Nolting, Bianca Hinkelmann und Sylvia Pfundheller vom fairhaus und Britta Zweigner (renatec).

Engagiert für das Fairhaus der Diakonie in Garath (v.l.): Pfarrer Torsten Nolting, Bianca Hinkelmann und Sylvia Pfundheller vom fairhaus und Britta Zweigner (renatec).

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Mehr als 2100 Asylbewerber leben derzeit in Düsseldorf. Viele der hauptsächlich aus Syrien, Serbien und dem Kosovo stammenden Flüchtlinge bringen aus ihren Heimatländern wenig mehr mit, als das, was sie am Körper tragen. Ihre Versorgung mit dem Nötigsten wird vor allem über Spenden sichergestellt. Und die Spendenbereitschaft in der Stadt ist groß. Mittlerweile sogar so groß, dass es bei den Hilfseinrichtungen zu Schwierigkeiten kommt.

„Wir haben so viele Angebote, dass wir mit der Sortierung kaum noch hinterher kommen“, berichtet Corrie Voigtmann vom Flüchtlingsrat Düsseldorf e.V. Die Sachen werden zwar dringend benötigt, die Lager- und Personalkapazitäten aber erschöpft. „Die Kleidung stapelt sich schon, die Kontrolle kostet viel Zeit.“ Geprüft werden müsse dabei, in welchem Zustand sich die Spenden befinden. „Die Leute sollen nicht ihren Müll hier entsorgen. Es wird nur das weitergegeben, was wir selbst tragen würden. “

Im Fairhaus der Diakonie in Garath wurde eine Spendenstelle speziell für Flüchtlinge eingerichtet. „Unser Lager ist wirklich gut gefüllt“, berichtet Mitarbeiterin Bianca Hinkelmann. Sowohl von Privatpersonen als auch von Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen sei insbesondere in der Weihnachtszeit säckeweise ausrangierte Kleidung eingegangen.

Angebot und Nachfrage sind dabei allerdings nicht immer gut miteinander vereinbar: „Es kommen viele männliche Flüchtlinge zu uns, wir bekommen aber vor allem Frauenkleidung gespendet.“ Ebenfalls problematisch sei oft die Größe der abgegebenen Sachen. „Viele der Flüchtlinge sind nunmal sehr zierlich, in den deutschen Kleidergrößen versinken sie dann etwas“, sagt Hinkelmann.

Zudem benötige man mehr Geschirr und Kochutensilien, um die Versorgung zu optimieren. Bei der Caritas mangelt es besonders an Kleidung für Kleinkinder. „Diese wird häufig im Bekanntenkreis weitervererbt, weshalb wir bei der Versorgung junger Familien nicht nachkommen“, so Thomas Heibach vom Sozialkaufhaus Wertvoll.

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