Vier Tonnenbauern wachgeküsst

Die neuen Tonnenbauern Christoph und Anne sowie die Kinder Orfeo und Fausta stellten sich vor.

Vier Tonnenbauern wachgeküsst
Foto: Melanie Zanin

Immer im Spätsommer setzt Dino Conti Mica ein charmantes Lächeln auf und geht auf Brautschau, denn dann sucht der Geschäftsführer der Tonnengarde die nächsten Tonnenbauern aus. Keine leichte Aufgabe, denn die Narren in spe müssen rund 80 Termine absolvieren. Bei Kasseler, Kartoffelsalat und Krautsalat durften die Mitglieder der Niederkasseler KG am Samstag in der Aula des Comenius-Gymnasiums zunächst einmal raten, wen er ausgeguckt hat.

Als Hundehalter und Fortuna-Fan stand Christoph Gollak (49) sofort fest. Der zukünftige Tonnenbauer hat einen Labrador, mit dem er täglich über die Rheinwiesen spurtet, und er ist Mitglied der Fortuna. Beim Rätselraten über die Wahl der Tonnenbäuerin tippten dann einige auf Anne Erning (43), als sie hörten, dass die Auserwählte Jura in Rom studiert hatte.

Für Christoph war es nur eine Frage der Zeit, wann er in die enge Wahl kommen werde, denn seine Frau Anja war 2013 Tonnenbäuerin und Sohn Philipp 2016 Kindertonnenbauer. Tochter Anna agiert in der Kindertanzgarde und ist vermutlich längst als Kindertonnenbäuerin eingeplant. Eine närrische Familie also.

Zu seiner Vita: Jung-Christoph konnte einst hoch und weit springen, war erfolgreicher Athlet des TSV Hochdahl sowie Mittelstürmer des SC Rhenania Hochdahl. Er absolvierte ein Lehramtsstudium für Gymnasien an der Heine-Universität, musste aber nach dem erfolgreichen Abschluss hören, dass man ihn als Lehrer nicht brauche. Es gebe genügend Pädagogen. So wurde er Filialleiter einer Autovermietung in Düsseldorf.

Tonnenbäuerin Anne studierte nach dem Abitur Jura, heute arbeitet sie als Rechtsanwältin in einer renommierten Anwaltskanzlei. Als rheinische Frohnatur geht sie gern aus, kocht leidenschaftlich gern, spielt Tennis und ist eine passionierte Skifahrerin. Ihr Mann Johannes ist Tonnengardist und war zwei Jahre lang Adjutant. Ihre gemeinsamen Kinder sind acht, sechs und vier Jahre alt. Die Familie wohnt in Niederkassel und hat einfach „Lust am Karneval“.

Kindertonnenbäuerin ist Fausta Conti Mica, Kindertonnenbauer Orfeo Partenzi. Die Kinder kennen sich seit der ersten Klasse, als sie beim herkunftssprachlichen Unterricht nebeneinander saßen, denn beide haben deutsch-italienische Wurzeln. Fausta (11) ist als Tochter von Dino Conti Mica im Karneval groß geworden. Sie stand schon als Dreijährige auf wackeligen Beinen tanzend auf der Bühne und stieg zum Tanzmariechen auf. Orfeo Partenzi tobt sich regelmäßig auf dem Abenteuerspielplatz aus und hat sogar im jungen Schauspielhaus Bühnenluft geschnuppert. Er spielt Basketball bei den ART Giants und hat als größeren Bruder Florio, den Präsidenten der Kindertonnengarde. Wie man im Karneval gekonnt auftritt, hat Orfeo in der letzten Session als Adjutant gelernt.

Es kann also nichts schief gehen bei den großen wie den kleinen linksrheinischen Narren in dieser Session. Gekürt werden die Vier vom Sitzungspräsidenten Karl Hans Danzeglocke am 13. Januar in der Aula des Comenius-Gymnasiums.

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