Verkehrschaos nach der Eröffnung des neuen Tunnels

Die alte Ersatzstraße wurde zur Staufalle. Sie musste schließlich von der Stadt gesperrt werden.

Verkehrschaos nach der Eröffnung des neuen Tunnels
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. In ein Verkehrschaos hat Mittwochnachmittag die Freigabe des Süd-Nord-Tunnels am Kö-Bogen geführt. Nachdem die Unterführung von der Berliner Allee zur Kaiserstraße zuvor von Oberbürgermeister Dirk Elbers feierlich eröffnet worden war, vertrauten die Autofahrer anschließend lieber ihrer gewohnten Verkehrsführung und nutzen weiter die Ersatzstraße, die rechts am Tunnel vorbei führt.

Verkehrschaos nach der Eröffnung des neuen Tunnels
Foto: S. Lepke

Da die Hofgartenstraße stadtauswärts allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits für den Durchgangsverkehr geschlossen war und es für Autofahrer jetzt nur noch möglich ist, über einen so genannten U-Turn über dem Tunnel auf der Berliner Allee zurück in Richtung Innenstadt zu fahren (und an einer Ampel dort nur vier Autos durchkommen), staute sich der Verkehr mit für Düsseldorfer Verhältnissen bereits gewohnten Folgen: Rheinbahn-Kunden saßen in den Bahnen auf der Schadowstraße bis zu 22 Minuten fest, weil die Kreuzung zur Berliner Allee mit Autos verstopft war. Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher: „Uns hat niemand über diese Maßnahmen informiert.“

Elbers eröffnet den dritten Kö-Tunnel
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Elbers eröffnet den dritten Kö-Tunnel

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Auch die Autofahrer selbst standen im Stau, da sie in eine Art Sackgasse geführt wurden. Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, konnte es kaum fassen: „Wir haben vier große Schilder mit entsprechenden Hinweisen aufgestellt — und dicke Markierungen aufgetragen.“ Doch am frühen Abend, als die Autofahrer auch nach Anweisungen von Mitarbeitern in Warnjacken auf die jetzt flotte Durchfahrt Richtung Norden immer noch die alte Straße nutzen, reagierte die Stadt. „Wir machen die Straße zu“, erklärte Blome. Bis die Autofahrer den neuen Tunnel annehmen, soll dies so bleiben. Dann soll die Ersatzstraße tatsächlich nur noch dazu dienen, das Schauspielhaus zu erreichen.

Wenn sich alles eingespielt hat, sollen mit dem Endausbau des Tunnels 20 500 Autos täglich durch die Röhre rollen. Bereits eröffnet worden sind in den vergangenen Monaten die Tunnelverbindungen von der Berliner Allee Richtung Altstadt und von der Hofgartenstraße aus Norden kommend ebenfalls Richtung Altstadt. Das aktuelle Teilstück hat 23,7 Millionen Euro gekostet. Ausgebaut werden müssen noch die Rampen. Und im kommenden Jahr kann über den Tunnel auch das Parkhaus am Schauspielhaus erreicht werden.

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