Vergewaltigung: Junge ist in U-Haft

Das Opfer befindet sich laut Polizei zur weiteren Behandlung noch im Krankenhaus.

Düsseldorf. Der Haftrichter hat Freitagnachmittag den 15-Jährigen in Untersuchungshaft geschickt, der am Donnerstagmorgen eine Frau im Grafenberger Wald mutmaßlich vergewaltigt und schwer verletzt hat. Das Opfer befand sich laut Polizei auch Freitag noch zur Behandlung in einem Krankenhaus.

Die erschreckende Tat hatte sich gegen 9.10 Uhr am Bismarckweg ereignet. Die Frau, nähere Angaben zu ihr macht die Polizei aus Gründen des Opferschutzes nicht, wollte walken, als der Jugendliche sie plötzlich ins Gebüsch zerrte. Als durch Schreie der Frau alarmierte Zeugen auftauchten, floh der 15-Jährige, wurde aber kurz darauf von Polizisten an der Bergischen Landstraße verhaftet.

Zwar sind die Düsseldorfer Waldgebiete laut Polizei keine Orte, an denen es gehäuft zu Gewaltverbrechen kommt. Dennoch ist der aktuelle Fall besonders bedrückend — auch für die vielen Frauen, die regelmäßig im Grafenberger und Aaper Wald joggen oder spazieren gehen — das wurde bei einer Umfrage vor Ort schnell deutlich.

Doris Lenzer etwa geht oft im Wald spazieren, ist sich aber auch des Risikos bewusst, daher hat die 77-Jährige einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen: „Ich vermeide die kleinen Wege und gehe nur dort, wo auch noch andere Menschen sind.“

Das Ehepaar Angelika und Lutz Frommann kommt mit Hund Timmy fast jeden Tag an der Stelle des Verbrechens vorbei. „Nur gestern war ich allein unterwegs und bin daher einen anderen Weg gegangen“, erinnert sich Lutz Frommann. Und seine Frau Angelika ergänzt: „Bisher hatte ich nie Angst, aber jetzt hab ich schon ein mulmiges Gefühl.“ Daher haben die beiden jetzt auch Pfefferspray dabei.

Christiane Sachtjè gibt Tipps gegen einen Angriff: „Die Körpersprache ist entscheidend, die Täter sind ja oft sehr feige — und wenn man sehr selbstbewusst auftritt, dann wirkt das schon sehr abschreckend.“

Isabell Krieger geht mit ihren Hunden jeden Tag durch den Wald: „Ich fühle mich schon sehr sicher, aber ich vermeide auch die Dunkelheit.“

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