Urlaubsbeginn: Der Flughafen ist im Ferienstress

Heute starten mit dem ersten Ferientag 67 000 Passagiere von Düsseldorf aus in Urlaubsgebiete in alle Welt.

Düsseldorf. Der Großkampftag beginnt früh. Um viertel vor vier schalten sich unter den Terminals die Bänder der Gepäcksortieranlagen ein. Wenig später werden von den Check-In-Schaltern die ersten Koffer angeliefert. Es ist der erste Ferientag am Flughafen. Ausnahmezustand.

67 000 Passagiere werden heute von Düsseldorf aus in alle Welt fliegen oder wieder ankommen. Die meisten davon sind Urlauber. Zum Ferienauftakt ist die Zahl der abfliegenden Passagiere deutlich höher - etwa zwei Drittel. An normalen Tagen kommen und gehen rund 45 000 Fluggäste. Die Infrastruktur des Flughafens wird an solchen Tagen ausgereizt. Der Urlaub beginnt dann erst einmal mit Warten.

Zum Beispiel an den Check-In-Schaltern. Dort muss man sein Gepäck aufgeben, den Flugschein vorzeigen und bei bestimmten Flugzielen auch seine Personalien noch einmal überprüfen lassen. Am LTU-Schalter in Terminal C wird gerade der Flug nach Varadero (Kuba) abgefertigt. Kurios: Nicht die Europäer, sondern die Kubaner müssen sich besonders strengen Kontrollen unterziehen. Sie brauchen ein Einreisevisum für ihr eigenes Land. Dabei wollen die meisten Kubaner doch eher von der Insel runter.

Zum Ferienstart ist die Schlange an den Schaltern besonders lang. Trotz des Leitsystems, das anarchische Zustände verhindert, "kann es durchaus bis zu einer Stunde dauern", erklärt Thomas Windau von der Firma "Aviation Handling Services", die für die LTU die Arbeit an den Schaltern erledigt. "Es empfiehlt sich, zweieinhalb bis drei Stunden vor Abflug hier zu sein", rät Ingo Krahforst vom Flughafen. Um die Wartezeit zu verkürzen, gibt es den Vorabend-Check-In und das Einchecken über das Internet.

Unpünktliche Passagiere können an dieser Stelle bereits für Verzögerungen beim Start sorgen. Für Unpünktlichkeit berüchtigt sind vor allem die Passagiere Richtung Saloniki (Griechenland) und Catania (Sizilien). "Wenn der Flieger um 16.45 Uhr startet, kommen die um 17 Uhr", sagt Windau. Sind alle gebuchten Passagiere erschienen, geht das Gepäck auf die erste Reise. Zehn Kilometer sind die Bänder in der Sortieranlage lang. Automatisch gesteuert landen die Koffer im richtigen Container. Der so genannte "Tag" am Koffer, das weiße Band mit dem Flughafenkürzel (z.B. DUS für Düsseldorf), weist der Maschine und damit dem Gepäck den Weg.

Die Kofferbesitzer müssen derweil durch die Sicherheitskontrolle. Die Bundespolizei hat ihr Personal um zehn Prozent aufgestockt, selbst Urlaub machen ist für die Beamten zurzeit kaum drin. "Aber wir kennen das, der Ferienbeginn ist für uns kein Problem", erklärt Achim Berkenkötter, Sprecher der Bundespolizei am Flughafen. Die Beamten müssen nicht nur darauf achten, dass keine verbotenen und gefährlichen Gegenstände oder Flüssigkeiten an Bord gelangen. Sie helfen auch bei verloren gegangenen oder ungültigen Papieren. 6000 Pass-Ersatzpapiere wurden 2006 ausgestellt, in diesem Jahr waren es schon 2500.

Nach Kuba dürfte man mit so einem Provisorium nicht. Die Maschine hebt ab, mit 30 Minuten Verspätung. Ein Passagier ist nicht erschienen. Sein Gepäck muss ausgeladen werden. Gerade als die Koffer auf dem Rollfeld stehen, kommt der Fluggast doch noch. Das Gepäck wird wieder eingeladen, der Airbus A 330 startet. Eine von 350 Maschinen, die zum Ferienbeginn in die Luft gehen.

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