Müll in Düsseldorf : Plastikfrei und bio shoppen
Düsseltal. Seit zwei Jahren gibt es den Unverpackt-Laden an der Rethelstraße. Jetzt bietet er auch einen Lieferservice an.
Zwei Jahre gibt es ihn schon, jetzt startet der Unverpackt-Laden im Zooviertel mit dem ersten müllfreien Lieferdienst in Düsseldorf. Mitten in der Corona-Pandemie bietet das Geschäft, in dem Konsumenten plastikfrei Bio-Lebensmittel und weitere Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen können, damit eine Alternative zu herkömmlichen Supermarkt-Lieferdiensten. „So können unsere Kunden selbst in der Corona-Quarantäne plastikfrei und bio einkaufen“, sagt Björn Amend, der das Geschäft 2018 gemeinsam mit Eva Wenndorf an der Rethelstraße eröffnete.
Für den Lieferservice kooperieren die beiden mit dem Derendorfer Start-up „BringBuddies“. Das Prinzip ist einfach: Über den Online-Shop (unverpackt-lieferdienst.de) kaufen Kunden Lebensmittel, Drogerieartikel oder Haushaltswaren ein. Das Unverpackt-Team füllt diese in Pfandgläser, und die Bring-Kumpel liefern den Einkauf zu einem gewünschten Zeitraum am folgenden Werktag mit ihren Lastenfahrrädern aus. Bei der nächsten Lieferung nehmen die BringBuddies die alten Pfandgläser wieder mit, die dann hygienisch gereinigt werden. Aktuell sind Lieferungen in der gesamten Innenstadt möglich. Der Service kostet 4,99 Euro, einen Mindestbestellwert gibt es nicht, ab einer Bestellung von 50 Euro ist die Lieferung kostenfrei.
Bedenken, dass ausgerechnet mitten in einer Pandemie das Unverpackt-Einkaufen womöglich nicht den hygienischen Ansprüchen genügt, teilt Björn Amend nicht. „Wir haben von Anfang an auf sehr strenge Hygieneregeln gesetzt, um unsere Kunden und Mitarbeiter zu schützen“, sagt er. Maskenpflicht, Desinfektion der Hände am Eingang, nur acht Personen dürfen sich gleichzeitig im Geschäft aufhalten, „damit bleiben wir sogar unterhalb der behördlich erlaubten Anzahl“, so der Inhaber.
Die Produkte seien außerdem in den Spendern vom direkten Zugriff der Kunden und der Kontaminierung, etwa durch Atmen, geschützt. „Auch wir kommen nie direkt mit der Ware in Kontakt“, so Amend. Die Kunden würden sich die Mengen, die sie benötigen, in die von ihnen mitgebrachten Behälter abfüllen, „Schöpflöffel oder Zangen, auch die Einkaufskörbe, sammeln wir nach einmaligem Gebrauch in einem gesonderten Behälter und reinigen sie mit heißem Wasser, damit sie vor dem nächsten Gebrauch wieder steril sind“, erklärt Amend.
Die meisten Kunden würden die strengen Regeln gut finden, „aber natürlich gab es auch welche, die sie als übertrieben empfinden. Einige wenige sind tatsächlich aus Protest wieder gegangen, weil wir darauf bestanden haben, dass sie sich am Eingang die Hände desinfizieren“, wundert sich der Geschäftsmann.