Unternehmen: Der ganz legale Hanf-Dealer

Der Düsseldorfer Daniel Kruse handelt mit ökologisch sinnvollen Produkten aus Naturhanf. Das Geschäft brummt.

Düsseldorf. Pharmaindustrie, Medizinztechnik und Dienstleistungssektor - das sind typische Wachstumsbranchen in Deutschland. Beim Düsseldorfer Daniel Kruse wächst etwas ganz anderes - Hanf. In seiner Firma Hempro International an der Münsterstraße vertreibt er Hanfprodukte - von Lebensmitteln bis zur Jeans. Der Handel mit dem Nutzhanf entwickelt sich immer besser. Kruse rechnet für 2007 erstmals mit einem Umsatz im siebenstelligen Euro-Bereich.

"Wir haben uns hier richtig gut entwickelt", sagt der Geschäftsinhaber, der auf eine mehr als zehnjährige Erfahrung in der Branche zurückblicken kann. 2002 gründete er Hempro, davor war der gelernte Bankkaufmann für das Berliner Pionierunternehmen Hanfhaus tätig. "Zunächst habe ich die Düsseldorfer Filiale in der alten Polizeiwache, Mühlenstraße 10, geleitet. Später wurde ich Vertriebsleiter in Berlin", erinnert sich der Geschäftsmann. 2001 musste das Hanfhaus dann Konkurs anmelden.

"Das lag aber nicht am Produkt, sondern an konzeptionellen Problemen", meint Kruse. Deshalb habe er das Risiko auf sich genommen. "Mit einem Kollegen habe ich die Konkursmasse aufgekauft und Hempro in Berlin gegründet." Sein Partner stieg ein Jahr später aus familiären Gründen aus. "So konnte ich 2003 zurück nach Düsseldorf kommen." Heute hat Kruse sechs Angestellte.

Die vielfältige Nutzbarkeit der Hanfpflanze spiegelt sich in Kruses Produktpalette wieder. "Hanf liefert ökologisch sinnvolle Bestandteile für Nahrung, Kleidung und Kosmetik", erklärt der 35-Jährige. Ein wichtiger Absatzmarkt seien die Großkunden, die zum Beispiel Hanfnüsse und -öl zur Brotherstellung nutzen. Zum Sortiment gehören aber auch etwas exotische Produkte, wie die Hanflollies. "Das ist eher ein Gag, vor allem bei jüngeren Kunden sehr beliebt", sagt Kruse.

Süchtig machen die Lollies aber nicht. "Nein, nein. Ich handle ja nicht mit Drogen", bemerkt der Unternehmer. "Grundsätzlich gibt es verschiedene Hanfsorten. Ich vertreibe nur Produkte aus Nutzhanf, daraus kann man keine Drogen - Gras oder Haschisch - herstellen." Auch wenn dies viele Menschen denken, die von Kruses Geschäft erfahren. "Das Image ist natürlich da - macht aber nichts." Im Gegenteil: Die Accessoires, wie mit der Hanfpflanze bestickte Taschen, seien vor allem bei Privatkunden sehr beliebt.

Die Kunden schätzen den Hanf aber vor allem als eine ökologisch und gesundheitlich sinnvolle Pflanze. "So enthält das Hanföl zum Beispiel zu 90 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Es schützt vor Stoffwechsel-, Gefäß- und Herz-Kreislauf-Krankheiten", erläutert Daniel Kruse. Und auch die Kosmetikprodukte seien gesünder als handelsübliche Tübchen. "Wir haben Duschgel und Cremes, die unter anderem trockene und sensible Haut schützen können." Außerdem sei der Hanfanbau besonders umweltfreundlich. "Hanf braucht nicht die chemische Keule, um gegen Ungeziefer geschützt zu sein", so der Experte.

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