Geschäftsaufgabe Unterbilker Bettenfachgeschäft schließt nach 30 Jahren

Unterbilk Form in Form-Inhaber beklagt den Online-Handel mit Rabattschlachten und zieht die Reißleine.

 Frank Eisbrich muss sein Bettenfachgeschäft an der Herzogstraße/Ecke Elisabethstraße aufgeben.

Frank Eisbrich muss sein Bettenfachgeschäft an der Herzogstraße/Ecke Elisabethstraße aufgeben.

Foto: Annic Völkel

50 Prozent Umsatzverlust im Vergleich zu seinen besten Geschäftsjahren: Frank Eisbrich, Inhaber des Bettenfachgeschäftes „Form in Form“ an der Herzog-/Ecke Elisabethstraße, zieht die Konsequenzen und gibt nach 30 Jahren in Düsseldorf auf. Angefangen hatte er im früheren Futton-Laden an der Immermannstraße. 1999 zog Eisbrich dann in das rund 200 Quadratmeter große Ladenlokal nach Unterbilk.

Die Marktsiuation hat sich
dramatisch verändert

Spezialisiert  hat er sich auf hochwertige Betten, Lattenroste und Matratzen. „Wir sind ein Fachgeschäft für den gesunden Schlaf“, sagt Eisbrich. Doch faire Preispolitik und individuelle Beratung seien nicht mehr selbstverständlich. Die Marktsituation habe sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Der Online-Handel macht ihm zu schaffen mit seinen „Rabattschlachten und vollmundigen Versprechungen.“ Beispielsweise Anbietern, die eine Matratze noch nach 100 Tagen wieder zurückzunehmen. „Das ist doch ein Hygieneartikeln, das kann ich nicht leisten“, sagt Eisbrich.

Die Entscheidung, zu schließen, hat er sich nicht leicht gemacht, überlegt sie schon länger. Hatte gehofft, dass das folgende Geschäftsjahr besser werden würde. Doch auch das Umfeld stimmt für den Geschäftsmann nicht mehr. Früher gab es dort die Kaufkraft der vielen West-LB-Mitarbeiter, die sich in der Mittagspause beraten ließen, am Samstag wiederkamen und dann ein hochwertiges Bett gekauft haben. „Heute können sich das jüngere Menschen nicht mehr leisten, sie bekommen ja meistens nur noch Jahresverträge“, meint Eisbrich.

Er selbst ist 57 Jahre, Vater von drei Kindern (17, 20 und 25) und lebt in Dortmund. Er versucht, sich möglichst wenig Sorgen zu machen, spricht aber schon von Existenzangst. In der Spitze hatte Eisbrich drei Mitarbeiter und zwei Monteure. Von ihnen musste er sich trennen, lagerte die Auslieferung aus. Nun konzentriert er sich ganz auf den Räumungsverkauf, hat mehrere tausend Stammkunden angeschrieben.

Von den Mitarbeitern
musste er sich trennen

Er gibt nun laut eigener Auskunft Preisnachlässe bis zu 54 Prozent, bietet zudem Bettwäsche, Spannbetttücher und Wohndecken beim Ausverkauf an. Aber auch reguläre Ware kann man noch bei ihm bestellen. Mindestens noch im Februar. Denn Frank Eisbrich sucht auch einen Nachmieter.

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