Uni-Streik: Studenten räumen den Hörsaal

Professor hält Streik-Seminar. Erneute Besetzung voerst vom Tisch.

Düsseldorf. Die erneute dauerhafte Besetzung eines Hörsaals an der Heinrich-Heine-Universität bleibt vorerst aus. Darauf einigte sich die streikende Studentenschaft Donnerstag Mittag im vormalig besetzten Hörsaal 3D der philosophischen Fakultät. "Wir werden den Streik mit alternativen Mitteln fortsetzen", kündigte eine Vertreterin der Presse-AG der Studenten an. Wie die aussehen sollen, blieb offen. "Wir werden am Montag das weitere Vorgehen entscheiden", sagte der Asta-Vorsitzende Andreas Jentsch.

Am Mittwoch waren die Streikenden in den Hörsaal 3A eingezogen, hatten diesen aber noch am Abend verlassen, um eine Klausur am nächsten Tag nicht zu stören. Etwa zehn von ihnen verbrachten die Nacht im kleineren Hörsaal3B. Eine echte erneute Besetzung war dies aber nicht.

Wie auf einer Demonstration auf dem Uni-Campus, an der rund 60 Studenten teilnahmen, am Mittwoch angekündigt, strömten etwa 100 Streikende am Donnerstag um 13 Uhr in den Hörsaal 3D. Die regulären Veranstaltungen liefen parallel weiter.

Anschließend bot Professor Gerd Krumeich vom Institut für Neuere Geschichte eine Diskussionsrunde zum Thema "Bildung im Wandel der Zeit" an. Dabei ging es vorrangig um die inhaltliche und organisatorische Gestaltung des Studiums. "Eine Anwesenheitspflicht bringt nichts, wenn die, die gezwungenermaßen da sind, nicht zuhören", so die klare Aussage des Hochschullehrers. Gleichzeitig warnte er die Studenten davor, sich hinter den hohen Lernanforderungen zu verstecken. "Die Einstellung, ,Ich habe zu viel zu tun, jetzt mache ich gar nichts mehr’ ist falsch."

Weitere Dozenten, die nicht genannt werden wollten, kamen danach in den Hörsaal, um sich kritisch zur Hochschule zu äußern. "Wir vermuten Druck des Rektorats dahinter, dass einige nicht gekommen sind oder Angst haben, ihren Namen öffentlich zu nennen", sagte ein Vertreter der Streikenden.

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