Uni-Klinik vertagt Chefsuche

Raab-Stelle wird ausgeschrieben, Vize intern gesucht.

Düsseldorf. Die Uni-Klinik Düsseldorf (UKD) will mit einem neuen Ärztlichen Direktor von außen aus den negativen Schlagzeilen kommen. Die Stelle des Nachfolgers von Wolfgang Raab soll extern ausgeschrieben werden, die Details sollen in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates Mitte Oktober festgelegt werden.

Am Dienstag konnte sich das Gremium unter Leitung von Peter Dominiak aus Lübeck zu mehr noch nicht durchringen. Mitte Oktober soll dann wenigstens der stellvertretende Direktor bestellt werden — als interne Lösung. Nach WZ-Informationen sind dafür u.a. Ertan Mayatepek, Chef der Kinderklinik, und Benedikt Pannen, Leiter der Klinik für Anästhesiologie, im Gespräch. Bis dahin behält Helmut Gabbert diese Position, der sich dann mehr um sein Institut für Pathologie kümmern möchte.

Doch die meiste Aufregung am Uniklinikum gibt es weiter um den bisherigen Direktor Wolfgang Raab. Ihm wird Untreue und Abrechnungsbetrug im großen Stil vorgeworfen, die Staatsanwaltschaft hat Anklage beim Landgericht gegen ihn eingereicht. Im Raum steht eine Schadenssumme von mindestens 350 000 Euro. Wie berichtet, wurde Raab jetzt trotzdem wieder als Chef der Zahnklinik eingesetzt, die er bis zur Berufung als UKD-Direktor 2006 geleitet hatte. Von Seiten der Uni-Klinik hieß es am Dienstag, das sei keine Belohnung Raabs oder ein Zeichen der Unterstützung für ihn, sondern ein bloßer Automatismus, der beamtenrechtlich geboten sei.

Allerdings räumt die Uni-Klinik ein, dass Raab noch nicht endgültig als Direktor ausgeschieden ist. Denn man führt zwar Trennungsgespräche mit ihm, es gibt aber noch kein klares Ergebnis.

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