Uni-Klinik: Dramatische Personalnot
Gewerkschaft Verdi ruft für Dienstag zum Streik auf. Operationen werden verschoben, Kundgebung am Moorenplatz.
Düsseldorf. In der Notaufnahme warten Patienten bis zu zehn Stunden. Eine Station ist beim Nachtdienst in der vergangenen Woche nicht besetzt gewesen. Zwei examinierte Pflegekräfte sind verantwortlich für 32 bis 36 schwerstkranke Patienten. „Angespannt, schwierig, beschissen — so ist die Situation.“ Martin Körbel-Landwehr hält sich nicht zurück, wenn er die Zustände an der Uni-Klinik Düsseldorf (UKD) schildert. Er ist Vorsitzender des Personalrats und Gewerkschafter und er will, dass ein so genannter Entlastungstarif Erleichterung für die rund 5000 Beschäftigten bringt.
Verdi hat sie deshalb aufgerufen, am kommenden Dienstag von 6 Uhr früh für 24 Stunden in den Warnstreik zu treten. Gerechnet wird damit, dass mehrere hundert Mitarbeiter streiken. Um 7.30 Uhr ist am Moorenplatz eine Kundgebung geplant.
Die Auswirkungen auf Patienten halten sich voraussichtlich in Grenzen: Möglicherweise müssten einige geplante Operationen verschoben werden, die Küche werde keine frischen Speisen anbieten können, sondern schon am Vortag Suppen und Eintöpfe kochen. Uni-Klinik-Sprecher Stefan Dreising versichert: „Die Patienten werden so früh wie möglich informiert, ob und wie sie betroffen sind. Wir können die Streikbereitschaft aber noch nicht abschätzen.“