Unfallbrennpunkt Reeser Platz soll jetzt entschärft werden

Nach vier schweren Unfällen in diesem Jahr schlägt die Polizei Zusatzampeln und eine andere Spurführung vor.

Düsseldorf. Nach bereits vier schweren Unfällen am Reeser Platz in diesem Jahr kommt der Unfallbrennpunkt in Golzheim bald wieder auf die Tagesordnung der so genannten Unfallkommission. Bernd Vollmer, Verkehrsexperte bei der Düsseldorfer Polizei, will dort Vorschläge unterbreiten, wie die gefährliche Kreuzung entschärft werden kann.

Nachdem es in den vergangenen Jahren dort immer wieder schwere Unfälle gegeben hatte, sorgte in diesem Jahr allein ein Tag für eine Spitze. Gleich dreimal krachte es am Dienstag, 25. Januar, am Reeser Platz: Gegen 12.37 Uhr kollidiert auf der Kreuzung ein Autofahrer mit einer Bahn der Linie U 78.

Der 33-jährige will mit seinem Toyota von der Kaiserswerther Straße links in die Friedrich-Lau-Straße abbiegen. Als er gerade die Gegenfahrbahn überqueren will, kracht die Bahn gegen das Auto. Der Mann wird leicht verletzt. Keine 20 Minuten später stößt wenige Meter weiter an der Kreuzung zur Gerhard-Domagk-Straße ein Autofahrer mit einer Bahn der Linie U 79 zusammen. Es bleibt bei Blechschaden. Der Fahrer (61) hat laut Polizei auch in diesem Fall die Bahn übersehen, als er wenden wollte.

Ebenfalls ohne auf die Bahn zu achten, ist eine Schülerin (16) gegen 15 Uhr zur Haltestelle unterwegs. Als sie auf den Gleis-Überweg tritt, wird sie von einem Zug der Linie U 78 erfasst, zu Boden geschleudert und schwer verletzt. Auch der Fahrer der Bahn muss in eine Klinik eingeliefert werden — mit einem schweren Schock.

Am vergangenen Donnerstag dann der nächste Unfall — fast eine Kopie des ersten Zusammenstoßes: Eine Autofahrerin aus Düsseldorf (44) biegt nach links in die Friedrich-Lau-Straße ab. Bevor sie die Kaiserswerther Straße stadtauswärts erreicht, bohrt sich die Kupplung der U 79 in die Beifahrertür. Die Frau wird leicht verletzt in eine Klinik gebracht. Der Wagen ist schrottreif. Ursache laut Polizei: Die Bahn hatte Vorrang, die Ampel funktionierte ordnungsgemäß.

In der Unfallkommission mit Vertretern der Stadt und auf Anforderung der Rheinbahn entweder noch vor oder direkt nach Ostern will Bernd Vollmer vorschlagen, wie der Unfallbrennpunkt aus Sicht der Polizei entschärft werden kann. Beispielsweise durch eine zweite Ampel für die Linksabbieger. Das Rotlicht werde häufig übersehen — das sei eines der Hauptprobleme.

Das Mitglied der Unfallkommission will auch anraten, die unübersichtliche Spurführung gerade für Auswärtige auf der Kreuzung (siehe Grafik) zu ändern. „So etwas habe ich sonst noch nie gesehen.“ Per Skizze habe er dies schon mehrfach der Stadt bei den entsprechenden Sitzungen erläutert — offenbar ohne Erfolg. Nicht zum ersten Mal ist der Reeser Platz nämlich in der Unfallkommission. Der Brennpunkt ist sozusagen ein Dauerbrenner.

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