Vorfall bei Rock gegen Rechts Defibrillator auf Festival gestohlen

Düsseldorf · Das haben die Ehrenamtler noch nie erlebt: Ihnen ist beim Festival Rock gegen Rechts ein Rettungsrucksack samt Defibrillator gestohlen worden. Daraufhin startete eine ungewöhnliche Spendenaktion.

 Der gestohlene Rucksack ist ganz hinten links im Bild, oben auf dem Tisch abgelegt, zu sehen.

Der gestohlene Rucksack ist ganz hinten links im Bild, oben auf dem Tisch abgelegt, zu sehen.

Foto: Niko Beineke

(ale/june) Den ehrenamtlichen Demosanitätern ist beim Festival Rock gegen Rechts ein Teil ihrer Ausrüstung gestohlen worden. Nach dem Auftritt der letzten Band Mal Élevé am Samstag im Volksgarten sei gegen 22 Uhr aufgefallen, dass aus dem Zelt der Ehrenamtler ein Defibrillator inklusive Sanitätsrucksack gestohlen worden war – Gesamtwert rund 2000 Euro.

Die Demo-Sanitäter sind ausgebildete Rettungskräfte, die ehrenamtlich und auf eigene Kosten bei Demonstrationen und auf Festivals Erste Hilfe leisten. „So etwas haben wir noch nie erlebt“, sagt Demosanitäter Niko Beineke. Der Dieb habe sie offenbar zuvor ausgespäht und unter den sechs Rettungsrucksäcken gezielt den mit dem teuren Wiederbelebungsgerät ausgewählt.

Besonders bitter: Der Defibrillator sei aus privaten Mitteln angeschafft worden. Und er war der einzige, über den die Demo-Sanitäter verfügten, weshalb die nächsten Einsätze nun auf der Kippe stünden. Beim Fest ohne Grenzen in Krefeld in zwei Wochen stellt nun der Veranstalter einen Defibrillator, andere Einsätze aber stehen in Frage. Denn auch eine Neuanschaffung habe mindestens drei bis vier Wochen Lieferzeit.

Ein Spendenaufruf, den die Sanitäter nach dem Diebstahl bei Facebook starteten, wurde schnell mehr als 100 mal geteilt und nach nur drei Tagen war laut Beineke das Geld für einen neuen Defibrillator gesammelt. „Das hätten wir nicht erwartet, vor allem nicht so schnell.“ Und dann bot den nach eigenen Angaben zu Tränen gerührten Saniätern ein Spender direkt ein neues Gerät an. Kommt es dazu, könnten die Spenden zurücküberwiesen oder mit Einverständnis der Spender für andere Ausrüstung verwendet werden.

Die Polizei hat den Sani-Rucksack nach der Anzeige der Demosanitäter in die Sachfahndungsdatei aufgenommen. Hinweise auf Tat und Täter gebe es nicht, sagt ein Sprecher.

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