Kaiserswerth Der lange Weg zur Neugestaltung am Kaiserswerther Markt

Düsseldorf · Nur wenig neue Ideen gibt es bilang für den Kaiserswerther Markt. Ein Workshop, der da Abhilfe schaffen sollte, wurde wegen des Coronavirus verschoben.

 Der Kaiserswerther Markt soll umgestaltet werden. Nur wie, das ist die Frage.

Der Kaiserswerther Markt soll umgestaltet werden. Nur wie, das ist die Frage.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Eigentlich sollte an diesem Dienstag ein Workshop stattfinden, um die Neugestaltung des Kaiserswerther Marktes zu diskutieren. Der wurde wegen der Corona-Krise ebenso abgesagt wie andere Veranstaltungen auch. Fraglich ist, ob der Abend wirklich zukunftsweisend gewesen wäre. Denn die drei Planungsvarianten, die das Amt für Verkehrsmanagement präsentiert, beschränken sich weitgehend auf das, was seit Jahrzehnten in der Diskussion ist. Und völlig unklar ist, wie das Projekt finanziert werden soll. „Wir stehen praktisch wieder bei Null“, ärgert sich Bezirksbürgermeister Stefan Golißa.

Die Umgestaltung des historischen Kaiserswerther Ortskerns wird seit vielen Jahren diskutiert. In dieser Zeit ist der Markt nicht schöner geworden. Ein großer Teil der erkrankten Bäume musste gefällt werden. Bereits vor sechs Jahren fand eine Bürgerbeteiligung statt. Mit klaren Ergebnissen: 80 Prozent der Kaiserswerther wünschen sich eine Wiederherstellung der Baumallee, noch mehr sind für die Beibehaltung der Mittelinsel und rund 75 Prozent der Anwohner wollen die Stellplätze erhalten. Bereits im November vor vier Jahren wurde die Planung auf den Weg gebracht. Allerdings gab es bald Probleme, weil bei archäologischen Untersuchungen unter dem Markt wertvolle Bodenschichten entdeckt wurden, was zu Mehrkosten von 800 000 Euro führt. So steht das ganze Projekt im Prinzip nun wieder am Anfang.

Nun hat die Stadt drei Varian­ten zur Diskussion gestellt. In der ersten Version wird die heutige Grundfigur beibehalten, die Fahrbahn allerdings auf die Höhe der Gehwege angehoben. Die Stellplätze bleiben weitgehend bestehen. Das Ganze würde sechs Jahre dauern und 4,5 Millionen Euro kosten. Fördermittel vom Land gibt es dafür nicht, weil keine Verkehrsreduzierung vorgesehen ist.

Noch etwas teurer wäre die verkehrsreduzierte Variante. Dabei bliebe nur eine Spur für den Verkehr übrig, eine große Zahl von Stellplätzen würde verschwinden. Für diese Lösung könnte es 60 Prozent Fördermittel geben, was aber nicht sicher ist. Die Bauzeit würde ebenfalls sechs Jahre betragen.

Wesentlich schneller ginge es mit Variante drei, wenn nur die Mittelinsel ausgebaut würde. Innerhalb von zwei Jahren könnte der neue Kaiserswerther Markt fertig sein, die Kosten würden bei zwei Millionen Euro liegen. Weil der Kfz-Verkehr nicht reduziert wird, gibt es dafür auch keine Fördermittel. Wann der Workshop nachgeholt wird, ist noch unklar.

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