Uber-Taxis im WZ-Test

Seit Freitag bietet der Privattaxi-Anbieter Uber seine Dienste auch in Düsseldorf an. Taxifahrer protestieren.

Uber-Taxis im WZ-Test
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Ein Fingerstreich auf dem Smartphone und schon ist die Uber-App installiert. Schnell noch die Kreditkartennummer eingegeben und schon kann es los gehen: Mit dem Privatwagen fremder Menschen durch die Stadt.

Uber-Taxis im WZ-Test
Foto: Judith Michaelis

Bisher gab es das Angebot nur in Metropolen wie Hamburg, Berlin und München, seit Freitag auch in Düsseldorf. Die App vermittelt Kunden einen privaten Fahrer, der sie zu einem beliebigen Ziel kutschiert. Im Prinzip funktioniert das System wie das eines Taxi-Services — nur erheblich preiswerter.

Wer die App auf dem Handydisplay startet, bekommt einen Stadtplan angezeigt, in den der eigene Standort eingetragen ist. Mittels einer kleinen, auf dem Display erscheinenden Nadel kann festgesetzt werden, an welcher Stelle der Kunde abgeholt werden will.

Sobald auf „Abholort einstellen“ gedrückt wird, geht alles ganz schnell. In einem kleinen Kreis wird angezeigt, wie lange es dauert, bis der Fahrer am Treffpunkt eintrifft. Zusätzlich zur Wartezeit wird ein kleines Bild des Fahrers eingeblendet, der Vorname steht daneben, ebenso Automodell und Kennzeichen des Wagens. Das macht es einfach, den Wagen des Fahrers ausfindig zu machen.

Im WZ-Test treffen wir auf Fahrer Daniel, der an der Ecke Königsallee/Theodor-Körner-Straße vorfährt. Es ist seine erste Fahrt für Uber, alles sei noch ein wenig ungewohnt für ihn, sagt er. Dennoch ist der Umgangston herzlich, das Auto in einem guten Zustand. In ein Handy gibt er das Fahrziel ein, das installierte Navigationsgerät weist den Weg.

Das Handy habe Uber bereitgestellt, sagt er. Generell sei das Bewerbungsverfahren etwas aufwendiger gewesen: Persönlich habe er sich bei Uber vorgestellt, neben seinen Personalien musste er auch ein Führungszeugnis vorlegen und seine Versicherungsunterlagen offen legen.

Die Fahrt geht schnell, nach zehn Minuten fährt Daniel rechts ran und beendet das Handyprogramm. Neun Euro kosten die Fahrt vom Startpunkt an der Königsallee zur Universität.

In Städten, in denen das Angebot bereits seit längerem existiert, gab es bereits Ärger deswegen. Denn einen Personenbeförderungsschein haben die privaten Fahrer nicht. Auch in Düsseldorf sind die hauptberuflichen Taxifahrer erbost, stellt Uber doch eine kostengünstige Alternative zu einem Taxi dar. „Wir haben keine Chance, uns gegen dieses illegale Angebot zu wehren und fühlen uns hilflos“, sagt Hans Becker, Geschäftsführer von Rheintaxi.

Als illegal sieht zudem auch die Stadt das Angebot an. „Die Verkehrsgewerbestelle prüft derzeit rechtliche Maßnahmen gegen das Unternehmen Uber“, sagt Volker Paulat, Pressesprecher der Stadt Düsseldorf.

In anderen Städten laufen unterdessen bereits Gerichtsprozesse. „Wir werden schauen, ob wir uns dem anschließen können“, so Paulat.

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