U79 zur Uni: Stadt will nur einen 20-Minuten-Takt

Verlängerung der Bahn ist fertig. Ab September wird die Ost-Strecke der 712 umgebaut, acht Wochen lang fahren Busse statt Bahnen.

Düsseldorf. Nächsten Montag geht die Schule wieder los, dann werden Straßenbahnen und Busse wieder voller sein. Die Rheinbahn steht in den nächsten Wochen aber vor allem wegen Bauprojekten im Fokus - Verlängerung der U79 bis zur Universität, Umbau der Strecke der Linie 712 zwischen Schlüterstraße und Ratingen.

U79: Nach Verzögerungen bei den Bauarbeiten fährt die Stadtbahnlinie U79 ab dem 30. August bis zur neuen Endstation "Universität Ost". Die drei Kilometer umfassende Verlängerung von der bisherigen Endhaltestelle Kaiserslauterner Straße hat 8,6 Millionen Euro gekostet.

Die positive Nachricht wird indes getrübt durch eine sparsame Taktdichte: Die U79 wird nur alle 20Minuten vom Hauptbahnhof zur Uni fahren, diesen Takt hat die Stadt bei der Rheinbahn bestellt und nur den bezahlt sie auch. "Das ist nicht angemessen, die Uni ist eines der wichtigsten Verkehrsziele in Düsseldorf", sagt Iko Tönjes vom Verkehrsclub Düsseldorf: "Mit Vorlesungsbeginn im Oktober muss ein Zehn-Minuten-Takt her." Die Stadt indes will zunächst abwarten, wie die U79 zur Uni frequentiert wird.

712: Der Umbau des östlichen Streckenastes kostet rund acht Millionen Euro, verantwortlicher Bauherr hier ist die Rheinbahn. Für die Fahrgäste ein einschneidendes Projekt, denn ab 6. September fahren mindestens acht Wochen lang keine Bahnen von der Schlüterstraße nach Ratingen und zurück, sondern nur Busse. "Dort werden alle Bahnsteige und Gleise erneuert, denn mit Vollendung der Wehrhahn-Linie werden auf der Linie nur noch die Silberpfeile fahren", sagt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander.

Für die 60 Meter langen Züge aber sind viele Bahnsteige zu kurz. Auch die Oberleitungen müssen wegen des großen Strombedarfs der Silberpfeile verstärkt werden. Nach dem Umbau sind die Bahnsteige zudem barrierefrei.

Bis dahin jedoch wird es umständlich: Die Rheinbahn muss laut Lander für den Schienenersatzverkehr zusätzlich 15 Busse bei der Bogestra in Bochum und Gelsenkirchen ausleihen. In den Ersatzbussen wird es dann besonders in den Stoßzeiten morgens und spätnachmittags eng zugehen, außerdem brauchen sie mehr Zeit auf der knapp vier Kilometer langen Strecke als die Bahnen: "Man fragt sich, ob eine so lange Sperrung für die Straßenbahn wirklich unumgänglich ist und ob man das nicht besser in den Ferien gemacht hätte", tadelt Tönjes.

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