Trotz Krise: Viel mehr Lehrstellen als Bewerber

Laut Statistik der Arbeitsagentur kommen auf 100 Jugendliche 171 freie Ausbildungsstellen.

Düsseldorf. Die Arbeitsagentur meldet, dass die Arbeitslosenquote gegenüber Juni um 0,1 Punkte auf 9,7 Prozent gestiegen ist. Jeder zehnte Arbeitslose ist jünger als 25 Jahre.

Zwar ist krisenbedingt die Zahl der Ausbildungsplätze in der Stadt um sieben Prozent zurück gegangen. Gleichzeitig ist aber auch die Zahl der Jugendlichen, die beim Amt als Ausbildungssuchende gemeldet sind, um acht Prozent gesunken.

Norbert Woehlke, Bereichsleiter für die Berufsausbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), sagt: "Auf 100 Jugendliche kommen 171 freie Stellen. Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt schlägt auf den Ausbildungsmarkt noch nicht durch."

Warum weniger Jugendliche eine Lehrstelle suchen, hat psychologische Gründe, glaubt er: "Erstens die Krisenstimmung - sie glauben, dass sie ohnehin nichts bekommen. Und es herrscht eine Art E-Bay-Mentalität. Nach dem Motto ,Vielleicht kommt morgen ja ein besseres Angebot’. Doch wer jetzt nicht zuschlägt, bekommt gar keinen Ausbildungsplatz mehr."

Wer noch eine Lehrstelle sucht, kann sich bei der IHK unter Tel. 3557666 unkompliziert anmelden. Ausbilder mit freien Plätzen rufen Tel.3557-445 oder -442 an.

Im Handwerk seien die Meister verunsichert und zurückhaltender mit dem Abschluss von Lehrbetrieben, sagt der Handwerkskammersprecher Alexander Konrad. Doch auch im Handwerks gibt es noch viele freie Stellen. 200 sind es zurzeit in der HWK-Online-Stellenbörse

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