Trojanische Kulturpferde in den Stadtteilen
Macher von „Zakk findet Stadt“ ziehen Bilanz. Nicht selten waren Anwohner zuerst misstrauisch.
Düsseldorf. Am liebsten würden sie einfach weitermachen. Da sind sich Mischa Aschmoneit, Ben Lowinski und Maurice Uhrhan einig. Aber die Projektlaufzeit ist abgelaufen und damit auch die Förderung. Drei Jahre hat das Zakk mit „Zakk findet Stadt“ Veranstaltungen und Projekte in die Stadtteile gebracht. Nun ziehen die drei Bilanz. Die fällt positiv aus — auch wenn es immer wieder Hürden gegeben hat.
„Zakk findet Stadt“ wurde im September 2015 ins Leben gerufen. „Wir haben festgestellt, dass wir eine bestimmte Zielgruppe gut erreichen, andere Menschen aus bestimmten Stadtteilen aber nicht“, sagt Mischa Aschmoneit, der die Leitung des Projektes übernommen hat. Die Idee war also: Den Menschen entgegenkommen, die den Weg ins Zakk nicht von sich aus finden. Denn viele Stadtteile seien kulturell unterversorgt. Für die drei Jahre Projektzeit habe man sich für Rath, Wersten und Eller entschieden.
Da habe man ganz verschiedene Erfahrungen gemacht. Im ersten Jahr konzentrierte sich das Team auf Rath. Dort habe man nach einem festen Standort gesucht, wo Singabende, Plätzchenbacken und Ausstellungen stattfinden sollten. „Das war gar nicht so einfach“, sagt Ben Lowinski — preislich, aber auch, weil bei vielen Vermietern die Bereitschaft gefehlt hat, ihre Räume für Zwischennutzung zu vermieten. Zwar habe man irgendwann einen Raum gefunden, die Schwelle für viele Anwohner, dort hinzugehen, sei dann aber erstaunlich hoch gewesen.
Auch bei der Abschlussveranstaltung in Rath, einem Konzert und Poetry Slam im August, haben die Macher festgestellt: Einige der Rather fanden es befremdlich und konnten nicht recht glauben, dass ihnen hier ein kulturelles Angebot gemacht wird — ohne Hintergedanken oder Gegenforderung.
Für den Stadtteil-Wechsel 2017, habe man versucht, aus den Erfahrungen zu lernen. „Wir haben in Wersten und Eller zehn Hochbeete im öffentlichen Raum aufgestellt, sie gemeinsam mit den Anwohnern gestaltet und bepflanzt“, sagt Maurice Uhrhan.