Tour de France soll dem Radsport Auftrieb geben

Damit der Grand Départ nicht verpufft, setzt die Stadt ihre Angebote für Kinder fort, auch die Vereine wollen mehr Radfahrer gewinnen.

Tour de France soll dem Radsport Auftrieb geben
Foto: Stadt D’dorf /Ingo Lammert

Düsseldorf. Kein sofort verpuffendes Einmal-Spektakel sollte der Grand Départ sein, Nachhaltigkeit hatte die Stadtspitze versprochen. Das betrifft auch die Düsseldorfer Radsportförderung, die nun — natürlich — „Fahrt aufnehmen soll“. Radfahren ist absolut in, das zeigt sich jeden Tag mehr in der Stadt. Auch Rennräder sind längst ein Renner. Doch vom organisiertem Radsport lässt sich das alles nicht sagen, es ist eine Randerscheinung im Sportbetrieb. Gerade mal 479 Mitglieder zählte der Radsportbezirk Düsseldorf im Frühjahr. Der Tour-de-France-Auftakt soll den Rennfahrern Rückenwind verpassen, sagt Sportdezernent Burkhard Hintzsche: „Wir haben im Nachwuchsbereich 2017 Formate entwickelt, die 1200 Kinder und Jugendliche aktiviert haben — wir werden sie fortsetzen.“

Als da sind: Das „rollende Kibaz“ (Kinderbewegungsabzeichen) des SFD 75 im Sportpark Niederheid, bei dem 600 Kita-Kinder vor dem Wechsel in die Grundschule teilnahmen; der Radwettbewerb „Petit Départ“ für Kinder von 8 bis 12 Jahren mit den Disziplinen Zeitfahren, Sprint und Hindernisparcours, dessen Finale 2018 im Rahmen des Radrennens „Rund um die Kö“ stattfindet; der „Special Petit Départ“ für Förderschüler im Rather Waldstadion. Außerdem lädt das Sportamt nächstes Jahr nach den motorischen Tests „Check“ für Zweit- und „Re-Check“ für Fünftklässler zu einem radsportspezifischen Sichtungstermin mit der SG Radschläger ein. Dessen Vorsitzender Sascha Grünewald, der zugleich dem Radsportbezirk Düsseldorf vorsteht, sagt, „dass wir auf der momentanen Welle für den Radsport wirklich jeden mitnehmen wollen — vom Kleinkind bis zu rüstigen Rentnern“. Alle Radvereine böten deshalb Schnupperkurse an, „auf Sicht benötigen wir auch mehr Trainer, gerade im Jugendbereich“, sagt Grünewald. Vor allem an Mädchen mangelt es in den Vereinen. Eine Tochter von OB Thomas Geisel machte ein paar Probeeinheiten mit, „dann sagte sie mir leider, sie wolle statt Renn- doch lieber Mountainbike fahren“, erzählt der Vater.

Als Botschafter des Düsseldorfer Radsports tritt nun Ruben Zepuntke (24) an, der Profi aus Düsseltal, der nur aufgrund von Verletzungspech nicht bei der Tour de France mitfahren konnte. Er will die Kooperationen des Radsportbezirks im Offenen Ganztag befeuern. Und seine Trainingsstrecken zum Nachfahren veröffentlichen sowie selbst geführte Radtouren anbieten. „Ruben ist für junge Radler ein Idol“, sagt Grünewald.

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