Tote Hosen: Perfekte Anreise für die Fans

Bei eisigen Temperaturen klappt die Anfahrt zum Rather Dome am Samstagabend sehr gut. Die Pendelbusse von S-Bahnstationen aus sind ein guter Service.

Düsseldorf. Es gibt Musiktitel, die in manchen Situationen etwas befremdlich wirken. So auch der Hosen-Klassiker "Eisgekühlter Bommerlunder", den die Fans bei frostigen minus sieben Grad an der S-Bahn-Haltestelle am Samstag gegen 18 Uhr anstimmen, während sie auf den Pendelbus zum Rather Dome warten, wo das erste Weihnachtskonzert der "Toten Hosen" ansteht.

Während andere die Mütze noch tiefer ins Gesicht ziehen, schmeckt das gut temperierte Alt den lautstarken Sängern. Lange dauert es nicht, bis der Bus um die Ecke biegt. "Das klappt ja, da haben wir bei DEG-Spielen schon deutlich länger gestanden", sagt Michael Schmidt aus Duisburg, während im gut gefüllten Bus mit "Wünsch Dir Was", das Vorkonzert in die zweite Runde geht.

Am Dome ist der Schreck angesichts der Schlange, die bis zum Parkhaus rund um die Halle reicht, ziemlich groß. "Da stehen wir bis morgen", stöhnt einer der Fans und macht sich trotzdem wacker auf zum Ende der Riesenschlange. Dort ist auch gerade Maurice aus Neuss mit seinem Kumpel Robin angekommen.

"Mein Vater hat uns mit dem Auto hierher gebracht. Mit der Schlange habe ich gerechnet, da stehen wir wohl jetzt sicher eine Stunde. Aber für ein Konzert mit den Hosen ist da in Ordnung", sagt der Schüler.

Doch nach gerade einmal 20 Minuten stehen die beiden schon dank der zügigen Einlasskontrollen unweit des Eingangs und können auf die warme Halle hoffen. Deutlich mehr Ausdauer mussten einige Fans mitbringen, die bereits um 14.30 Uhr zum Dome gekommen sind, um die besten Plätze zu ergattern.

Zu ihnen gehört auch Sybille Messner aus Tübingen, die inzwischen vor dem rheinischen Winter kapituliert hat. "Ich war noch mal in der Stadt, hier draußen habe ich es einfach nicht ausgehalten", sagt die Schwäbin immer noch fröstelnd, als sie gerade wieder nach Rath zurückkommt.

Ebenfalls aus dem Süden Deutschlands kommen Klaus und Bettina Stumpf. "Wir sind gestern aus Regensburg fünf Stunden nach Düsseldorf gefahren, um heute endlich unser erstes Hosen-Konzert in deren Heimat zu erleben. Ich bin seit 20 Jahren Fan und das war mein größter Wunsch", sagt der Mann aus dem Freistaat. Manche Fans haben einen weiteren Weg auf sich genommen: Campino begrüßt später in der Halle sogar Besucher aus Argentinien.

Ziemlich spontan sind Martin und Kristina aus Essen angereist: "Wir sind per Anhalter gekommen und haben vor der Halle Karten gekauft", sagt der Fan mit dem Irokesenschnitt beim Blick auf die vielen Tickethändler an der Bushaltstelle, die wie die ebenfalls zahlreichen Flaschensammler auf einen guten Verdienst hoffen.

Für Ricky, Alex und Andy aus der Kiefernstraße gehört der Auftritt der Band zum absoluten Pflichtprogramm. Allerdings mussten die Freunde lange um ihre Tickets bangen. "Wir hatten sie im Internet bestellt und erst heute um 11 Uhr mit der Post bekommen. Das ist gerade noch einmal gut gegangen", sagt Alex.

An ihr erstes Hosen-Konzert können sich Norbert und Dirk aus Wersten noch genau erinnern. "Das war vor 15 Jahren in Monheim im Bürgerhaus. Da haben wir gerade mal fünf Mark Eintritt gezahlt. Im Dome hoffen sie vor allem auf ihre beiden Lieblingslieder "Steh auf" und "Hofgarten". "Wichtig sind uns aber vor allem die Stimmung und natürlich die Weihnachtslieder", sagt Dirk.

Während die beiden Altfans gegen 19.15 Uhr schon in der warmen Halle stehen, wälzen sich die Massen immer noch von den Bussen in Richtung Ende der Warteschlange. Im Parkhaus sieht es dagegen noch ziemlich entspannt aus. So ist die oberste Etage noch komplett frei. Gut organisiert wie bei den Bussen oder dem Einlass ist auch das Einparken, dass durch freundliche Mitarbeiter der Verkehrswacht geregelt wird.

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