Konzert Vom Badezimmer-Sinatra zum Dr. Swing

Düsseldorf · Seine Karriere beginnt mit Mitte 20 unter der Dusche – jetzt ist Tom Gaebel mit „A Swinging Christmas“ auf Tour, im Savoy mit zwei Konzerten an einem Tag.

 Tom Gaebel gastiert mit „A Swinging Christmas“ am Samstag, 21. Dezember, im Savoy.

Tom Gaebel gastiert mit „A Swinging Christmas“ am Samstag, 21. Dezember, im Savoy.

Foto: Christoph Kassette

Wenn die ersten Weihnachtslieder erklingen, ist auch Tom Gaebel wieder unterwegs durch die Städte. Auch Düsseldorf kann sich auf seine Weihnachtstour „A Swinging Christmas“ freuen. Am Samstag, 21. Dezember, ist er zu Gast im Savoy und wird dort gleich zwei Konzerte spielen, eines um 18 und eines um 22 Uhr.

Der Sänger und Entertainer hat die Weihnachtsmusik schon immer geliebt, wie er sagt. Seine Vorliebe liegt dabei in den Reihen der amerikanischen Songs, „also die etwas leichteren, popigeren oder swingigen Songs und nicht unbedingt die ganz klassischen, deutschen Lieder“, meint er.

„Tochter Zion“ oder „Stille Nacht, Heilige Nacht“ hören die Konzertbesucher also eher weniger. Dafür werden sie mit musikalischen Klängen von „White Christmas“ bis „Let It Snow“ verwöhnt. Für Gaebel sind die deutschen Klassiker durch seine Kindheit einfach nichts Besonderes mehr: „Die habe ich als Kind genug gespielt, auf der Geige.“

Gaebel spielte in seiner
Jugend nur Instrumente

„Ich war schon immer umgeben von Musik“, erzählt Gaebel. Alltagsprogramm bei ihm und seinen vier Brüdern. Von der klassischen Frühausbildung mit Glockenspiel und Flöte ging es in den Knabenchor und in den Geigenunterricht. Zwölf Jahre lang war es auch die Geige, die ihn beschäftigte. „Ich habe das Instrument aber nicht geliebt.“ Musizieren wollte er zwar schon, jedoch mit einem Instrument seiner Wahl. Darum kam im Alter von 14 das Schlagzeug dazu – etwas, das ihm persönlich Spaß bereitete. Der jugendliche Tom Gaebel träumte damals noch von einer Karriere als Schlagzeuger in einer Rockband. Mit 17 erlernte er dann die Posaune. Heutzutage spielt er nur noch kurze Sequenzen und das mehr als Gag während seiner Konzertauftritte.

Der ganze Weg führte ihn eher durch einen Zufall zum Jazzgesang. Mit Mitte 20 hört er schon gerne Songs von Frank Sinatra, „und ich habe seine Musik so dermaßen geliebt“. Sinatra lernte er auf dem Wühltisch kennen: „Da war ich direkt elektrisiert und schockverliebt.“ Zu dieser Zeit kam der Gedanke, dass er gerne Sänger werden würde. Doch hätte er den Gedanken nicht weiterverfolgt, wenn sein Gesang unter der Dusche nicht einem seiner Mitbewohner im Studium aufgefallen wäre. Der Schritt vom Badezimmer-Sinatra zu Dr. Swing war gemacht. Mittlerweile haben er und sein Orchester rund 15 Jahre auf dem Buckel.

Am schönsten an Weihnachten
ist für ihn die gemeinsame Zeit

Im Dezember wird es bei Gaebel und seinem Orchester wieder weihnachtlich, weil er diese Zeit einfach liebt: „Besonders wenn wir an Weihnachten alle zu meiner Mutter nach Hause fahren, mit allen Brüdern.“ Dieses Gefühl der Gemeinsamkeit bringt er auch in seine Konzerte. Schon lange kann sich das Publikum mittels Wunschzetteln Songs wünschen, die auf der Bühne gespielt werden. Gerne holt Gaebel auch mal jemanden auf die Bühne, der mit ihm zusammen einen Weihnachtssong schmettert.

2019 gab es sogar eine Vorauswahl. Jeder konnte eine Aufnahme schicken und sich damit bewerben, am Konzertabend „Strangers in the Night“ von Frank Sinatra zu singen – natürlich gemeinsam mit dem Swing-Sänger. „Wir haben früher schon gemerkt, wie gerne das Publikum es sieht, wenn einer der Ihren auf die Bühne kommt.“ Der Gewinner wird erst am Abend bekannt gegeben. Die Aktion läuft in jeder Stadt. „Dadurch ist aber auch jedes Konzert anders“, sagt Gaebel.

Wegen dieser Interaktivität macht er die Weihnachtskonzerte besonders gerne. Dabei war es 2010 als einmalige Aktion geplant gewesen. 2019 kann sich Düsseldorf auf ein ganz neues Programm freuen, „aber natürlich haben wir auch die ganzen Sachen, die man an Weihnachten gerne hören möchte“.

Die Leidenschaft
zum Beruf gemacht

Die Musik lässt sich in seinem Leben nicht mehr wirklich zwischen Privatem und Beruflichem trennen. „Ich habe ja das Glück, meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben.“ Auch heute geht ihm die Musik noch nicht auf die Nerven – und er hört sie noch genauso gerne wie früher.

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