Tod an der A52: Polizist sagt aus

Die beiden Angeklagten schweigen: Sie sollen einen Ex-Bankräuber erschossen haben.

Düsseldorf. Im November 2008 wurde die Leiche des Bankräubers Wolfgang Leifels (49) hinter einer Lärmschutzwand der A52 am Kreuz Breitscheid gefunden. Seit Montag stehen Leifels Freundin (40) und ein Angestellter (50) wegen Mordes vor Gericht. Als die Chefin eines Kurierdienstes den Schwurgerichtssaal betrat, suchte sie nach bekannten Gesichtern im Zuschauerraum. Der Kurierfahrer hingegen, versuchte sein Gesicht hinter einem Aktenordner vor den Kameras zu verbergen.

Die Kauffrau soll den Fahrer beauftragt haben, ihren Freund zu ermorden. Das hat er beim Verhör durch die Polizei zugegeben. Beim Prozessauftakt am Montag schwieg er zu den Vorwürfen - die Fotografen hätten ihn zu sehr aufgewühlt -, kündigte aber an, sich beim nächsten Termin äußern zu wollen.

Weil sich auch die Frau schweigend verteidigt, war ein Kriminalpolizist (51), der den Fahrer verhört hatte, als Zeuge geladen. Er erzählte, dass man dem Angeklagten über die Auswertung der Handy-Bewegungsdaten auf die Spur gekommen war und schilderte, wie sich die Aussagen des Mannes veränderten, um schließlich im Geständnis zu gipfeln: 15 000 Euro und einen VW-Golf sollte er für Leifels’ Tod bekommen. Mehrere Versuche seien fehlgeschlagen, weil die Pistole klemmte.

Ausgerechnet am 26.September habe er nicht vorgehabt, Leifels zu töten, sagte der Kurierfahrer. Zwar habe er ihn unter an die A52 gelockt. Doch die mit einer Decke getarnte Ersatz-Pistole in seiner Hand habe er gar nicht abfeuern wollen. Der Schuss habe sich gelöst, als er stolperte. Die Kugel fuhr in Leifels Kopf und tötete ihn. Der Prozess wird am 12. Oktober fortgesetzt.

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