Tierschutz: Umsiedlung der Wasservögel ist vom Tisch

Zahl der Tiere soll aber reduziert werden. Auch Enten bringen Probleme.

Düsseldorf. Viele Tierschützer in der Stadt können aufatmen: Die Wasservögel aus Hofgarten und Zoopark werden zunächst nicht, wie von der Stadt geplant, umgesiedelt.

Darauf haben sich beide Seiten bei einem Treffen geeinigt. Dazu Tobias Krause, Ornithologe beim Gartenamt: "Wir haben die Tierschützer nicht von unserm Vorhaben überzeugen können, wollen aber nichts ohne ihre Einwilligung unternehmen."

Allerdings haben die Beteiligten andere Maßnahmen geplant: Die offizielle Fütterung im Hofgarten wird künftig hinter dafür gefertigten Gittern stattfinden, durch das nur Gänse und Schwäne mit ihren langen Hälsen das Futter erreichen können.

Unerwünschte Gäste wie Tauben und Enten sollen dadurch ausgeschlossen werden. Bei den ebenfalls zu Futtertourismus neigenden Kanadagänsen gelingt das freilich nicht.

Für die Umsiedlung hatte das Gartenamt rund 30 Tiere aus Hofgarten und Zoopark ausersehen, die ausgesetzte Haustiere sind oder deren Nachfahren: Moschusenten, Pekingenten und verschiedene Gänsearten.

Etwa zehn davon sollten eine neue Heimat im Südpark finden, für die übrigen wird nach Unterkünften gesucht, etwa auf Kinderbauernhöfen.

Tierschützer wie Claudia Belles-Fünfgeld halten dagegen: "Die Tiere sind das Leben in Freiheit gewohnt, man kann sie nicht einfach umsiedeln." Einig ist man sich allerdings darin, dass es insgesamt zu viele Vögel in den städtischen Parks gibt.

So sagt auch Claudia Belles-Fünfgeld, dass etwa die in der Stadt Enten massiv zugenommen hätten: "Denen wird es mittlerweile in den Parks zu eng, sie weichen zum Brüten auf private Grundstücke oder Balkons aus." Rund 800 Anrufe habe die Entenhotline im vergangenen Jahr erhalten, überwiegend wegen solcher Fälle.

Die Gelegekontrolle müsste verbessert werden, Jungtiere auf Gewässer im Umland umgesiedelt werden, bevor sie sich an die städtische Umgebung gewöhnen - das ist Konsens.

Ein gewisses Misstrauen gegenüber der Stadt bleibt aber bei den Tierfreunden. Deshalb bereiten sie für den Beschwerde-Ausschuss einen Antrag vor, der sicherstellen soll, dass wirklich keine älteren Tiere umgesiedelt werden.

Das wilde Füttern wollen auch die Tierschützer einschränken. Belles Fünfgeld: "Vielleicht kann man Ausnahmen an ausgewählten Stellen schaffen."

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