Musical-Show : „The Greatest Show“ im Düsseldorfer Capitol war nicht ausschließlich great
Düsseldorf Die Musical-Show hatte unbestritten großartige Höhen, aber auch Tiefen. Defizite gab es bei manchen Gesangsdarbietungen, dem Programm und dem Kostüm-Konzept.
Was von Musicals und Musikfilmen oft im Gedächtnis bleibt, sind die Hits, die sie hervorgebracht haben. Da liegt es nahe, einmal eine Art „Best of“ auf die Bühne zu bringen. „This Is The Greatest Show“ ließ am Donnerstagabend im Capitol-Theater ein paar solcher Perlen aus rund vier Jahrzehnten Revue passieren.
Für das Ensemble und die sechsköpfige Begleitband war das Gastspiel in Düsseldorf eine Premiere und das in doppelter Hinsicht. An zwei Abenden sangen und tanzten sie sich durch ein fast dreistündiges Programm wohl wissend, dass die geplante Tournee erst einmal nicht stattfinden wird. Das Coronavirus legt den Kulturbetrieb lahm und das heißt für die Künstler und alle, die an der Produktion beteiligt sind, Zwangspause. Ob zwei Termine in München, die für April gebucht sind, noch stattfinden werden, wissen sie nicht. Der Veranstalter hat die Tour bis auf Weiteres ins kommende Jahr verschoben. Trotzdem war das Virus an diesem Abend kein Thema.
Auf der Bühne standen Musical-Profis wie Jan Ammann, der mit tiefem Timbre und enormer Ausstrahlung unter anderem den Frankenfurter aus der „Rocky Horror Show“, „Das Phantom der Oper“ und „The Greatest Showman“ himself, P.T. Barnum, gab. Bei den Sängerinnen stach vor allem Michaela Schober heraus, die nicht nur mit starker Stimme überzeugte, sondern wie ihr Kollege Ammann eine unglaubliche Bühnenpräsenz hat.