Pandemie Testkapazitäten sind nicht erschöpft

Düsseldorf · Rund 800 Corona-Tests sind pro Tag möglich. Intensivbetten frei.

 Der Abstrich für einen Corona-Test in Düsseldorf.

Der Abstrich für einen Corona-Test in Düsseldorf.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffmeister

Die Kapazitäten des Gesundheitssystems in Düsseldorf sind aufgrund der Corona-Pandemie noch längst nicht an die Belastungsgrenze gekommen. Das ging am Mittwoch aus dem Lagebericht von Gesundheitsamtsleiter Klaus Göbels und Feuerwehrchef David von der Lieth in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Rathaus hervor.

So seien mittlerweile deutlich mehr Tests möglich als tatsächlich durchgeführt werden. Die Kapazitäten liegen im Diagnosezentrum, im Drive-in-Zentrum und mit Hilfe der mobil vorgenommen Abstriche bei rund 800 Tests pro Tag, wie Göbels ausführte. Es kommt allerdings nur zu 300 Tests pro Tag. War die Sorge vor zwei Wochen zunächst groß, längst nicht alle Menschen mit Symptomen testen zu können, was zu einer Konzentration auf die kritische Infrastruktur führte, ist die Lage nun eine andere. Mittlerweile soll jeder, der laut eines festgelegten Kriterienkatalogs ein Symptom von insgesamt sieben Symptomen aufweist, getestet  werden. Bislang mussten zwei von fünf Symptomen zutreffen. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen laut Göbels bald genutzt werden, um sensible Bereiche wie Altenheime verstärkt zu testen.

Auch auf den Intensivstatio­nen könnten noch deutlich mehr Corona-Patienten aufgenommen werden. Von insgesamt 76 in Krankenhäusern aufgenommenen Patienten liegen bislang 41 in Intensivbetten, von denen allerdings ungefähr doppelt so viele zur Verfügung stehen.  Hinzu komme laut Göbels, dass die Kapazitäten nach Bedarf sogar in den dreistelligen Bereich hochgefahren werden könnten, vor allem in der Uni-Klinik. Nachgewiesen werden konnte bislang bei 719 Düsseldorfern eine Infektion, neun starben, 291 sind genesen. In Quarantäne befinden sich rund 300 Menschen.

Verbessert habe man auch die Situation für die Anrufer der Hotline. Laut von der Lieth habe man zuletzt 1400 Anrufe pro Tag registriert und auch alle annehmen können. Nicht nur habe man die Zahl der Mitarbeiter erhöht, ein Phonebot filtert zudem die Anrufe, beantwortet automatisch Fragen oder leitet sie an Mitarbeiter weiter.

Auch die finanziellen Überbrückungszahlungen der Stadt sind nach Zustimmung des Ausschusses aufgestockt worden, und zwar um bis zu 100 000 auf 600 000 Euro, wovon 20 Unternehmen mehr profitieren können. Die Infohotline ist von 9 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 899 01 36 zu erreichen. Insgesamt wurden laut Stadt 1732 Unternehmen beraten.

Luft ist auch noch bei den Hilfsangeboten für Risikogruppen, die über die Versorgungsnummer 899 89 99 angefragt werden können. Bislang gab es dort 1590 Anrufer, nur knapp ein Drittel wollte tatsächlich Hilfe in Anspruch nehmen, die dann auch vermittelt werden konnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort