Teppichreiniger betrügt kranke Rentnerin

Demente Frau sollte 1350 Euro bezahlen.

Düsseldorf. Als ein pensionierter Arzt (84) vom Einkaufen zurück kam, war ein etwa zwei Quadratmeter großer Teppich aus dem Haus in Angermund spurlos verschwunden. Seine an Demenz erkrankte 83-jährige Frau erklärte ihm, dass ein Mann den Teppich abgeholt hatte und ihn sauber machen wolle. Tatsächlich stand der 56-Jährige zwei Wochen später wieder vor der Tür — und verlangte 1350 Euro, obwohl der Teppich offenbar nicht mal gereinigt worden war.

Vor dem Amtsgericht, wo er sich am Dienstag wegen Betruges verantworten musste, behauptete der Mann, unschuldig zu sein: „Ich habe sogar die Fransen erneuert. Außerdem wurde der Teppich gereinigt.“ Inzwischen habe man sich auf dem Verhandlungsweg auf eine Zahlung von 800 Euro geeinigt. Die Rechnung habe der pensionierte Arzt bezahlt, „um endlich meine Ruhe zu haben“, wie der 84-Jährige im Zeugenstand erklärte.

Die Amtsrichterin hatte sich allerdings im Internet darüber informiert, was vergleichbare Teppichreinigungen kosten. Sie hielt die Forderung des 56-Jährigen für deutlich überhöht, zumal nicht die versprochene Leistung erbracht wurde. Der Mann wurde zu einer Geldstrafe von 800 Euro wegen Betruges verurteilt. si

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