Tempo 30 auf der Uhlandstraße

Bezirksvertretung beantragt Test zur Lärmreduzierung.

Tempo 30 auf der Uhlandstraße
Foto: Melanie Zanin

Die Anwohner der Uhlandstraße leiden schon lange unter Lärm — vor allem seit zwei Jahren unter dem der Bahnlinie U71, wenn die laut durch die enge Straße rumpelt. Um Krach und Erschütterungen zu reduzieren, soll die Stadt versuchsweise Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit für Bahnen und Autos einführen — diesen Prüfauftrag beschloss die Bezirksvertretung 2 (Düsseltal, Flingern) am Abend mit breiter Mehrheit.

Die Rheinbahn ist davon nicht begeistert, sie sorgt sich um die Einhaltung der Fahrpläne, mit Tempo 40 könnte sie besser leben. So sieht es auch Ulf Montanus (FDP), der zudem befürchtet, dass dieser Präzedenzfall bald an vielen Stellen Tempo-30-Begehrlichkeiten wecken werde. Tatsächlich sollten die Bahnen auf der Uhlandstraße schon jetzt höchstens 40 km/h schnell sein, weil mehr zu gefährlich ist. Ergo will die Mehrheit lieber gleich nur „30“ ausprobieren. Bezirksbürgermeister Uwe Wagner (SPD): „Die Bahnen sind dann garantiert leiser. Und wenn sie auf diesem relativ kleinen Abschnitt zwischen Schillerplatz und Grafenberger Allee langsamer fahren, wirkt sich das auf den Fahrplan nur im Sekundenbereich aus.“

Für die CDU begrüßt Annelies Böcker den Versuch, obwohl sie nach wie vor die Bahnen am liebsten nur auf der Lindemann- und gar nicht auf der Uhlandstraße sähe.

Neben der U71 fährt weiterhin die 708 (werktags) im 20-Minuten-Takt über die Uhlandstraße. Den Bezirkspolitikern ist das zu dünn, die CDU beantragte, dass die Stadt bei der Rheinbahn mehr Fahrten bestellt. Vor allem solle die 708 abends bis 23.30 Uhr und auch samstags und sonntags von der Heinrichstraße über Schillerplatz zum Hauptbahnhof verkehren. „Das ist schon wegen der Kulturangebote rund um Bahnhof und Worringer Platz geboten“, sagt Böcker (CDU).

Eine Anfrage der SPD, ob denn eine Ausweitung der Betriebszeiten für die 708 geplant sei, bügelte die Verwaltung schriftlich mit einem Wort ab: Nein. Doch das wird gewiss nicht das letzte in Sachen 708 gewesen sein.

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