Düsseldorf Tauziehen um den Gründgens-Platz

Architekt Ingenhoven informierte Politiker in kleiner Runde. Stadt plant Info-Veranstaltung. Pfau-Erben sind sauer.

Düsseldorf: Tauziehen um den Gründgens-Platz
Foto: Ansicht: Stadt

Düsseldorf. In kleiner Runde ging es vorigen Montag um die Zukunft des Gustaf-Gründgens-Platzes. Eingeladen hatte dazu der Architekt Christoph Ingenhoven, und zwar Vertreter der vier größten Fraktionen im Rathaus. Es ging dabei auch um das so genannte Ingenhoven-Tal gegenüber des Schauspielhauses. Wie berichtet, soll das aus einem großen, schräg abfallenden Neubau zwischen Platz und Schadowstraße bestehen sowie einer gegenüberliegenden schrägen Wiese (neben dem Dreischeibenhaus).

Düsseldorf: Tauziehen um den Gründgens-Platz
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Thema war etwa, ob die schräge Wiese auch im Winter noch ansehnlich ist. Auch ging es um die Begrünung am Haupthaus. Die soll mit Hainbuchhecken bewerkstelligt werden, eine Testbepflanzung gibt es offenbar bereits in einer Baumschule zu sehen. Da zwischen den Pflanzen und den Außenmauern ein Weg für die Gärtner freibleiben muss, wird sich das Erscheinungsbild etwas ändern. Dazu gibt es wohl auch neue Visualisierungen, die die Öffentlichkeit bisher nicht kennt. Das ist insofern erstaunlich, als die Verwaltung eine Info-Veranstaltung zur Gestaltung des Gustaf-Gründgens-Platzes plant. Am 7. Juni, 18.30 Uhr, stellt sie ihre Ideen für den Platz im benachbarten Haus der Uni vor. Demnach könnte der Platz durch Stufen und Wasserspiele gegliedert werden. Erste Ansichten wurden gestern im Fachausschuss gezeigt — und stießen prompt auf Kritik. „Weder schön noch originell“, wetterte Manfred Neuenhaus (FDP). Und Norbert Czerwinski (Grüne) bat die Verwaltung dringend darum, bei der Veranstaltung nur mit aktuellen Bildern anzutreten.

Völlig unklar ist indes, ob der Gründgens-Platz überhaupt wie geplant verkleinert und umgestaltet werden kann. Die Erben von Schauspielhaus-Architekt Bernhard Pfau sehen den Platz als Teil des Gesamtensembles Schauspielhaus durch das Urheberrecht geschützt. Nach wie vor hat die Stadt mit der Familie kein Einvernehmen hergestellt. Diese fühlt sich hingehalten — und droht mit rechtlichen Schritten, sollte die Bauarbeiten ohne Einvernehmen starten.

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