Stadtplanung Studenten zeigen neue Ideen für den alten Hochschul-Campus in Golzheim

Düsseldorf · Nach dem Umzug der Hochschule an den neuen Campus in Derendorf ist in Golzheim Platz für Neues. Nun gab es einen Wettbewerb mit Plänen für das Areal.

 Einige der Entwürfe von Studenten zum ehemaligen Campus Golzheim.

Einige der Entwürfe von Studenten zum ehemaligen Campus Golzheim.

Foto: HSD

„Ich wünsche mir dort eine Zone des Miteinanders“, sagt Volker Kalisch, der Prorektor der Robert-Schumann-Hochschule. Von den Ideen, die Studierende der Hochschule Düsseldorf (HSD) beim Wettbewerb zur Neunutzung des Campus Golzheim mitgebracht hatten, war er begeistert. Eine Entscheidung zu dieser Neunutzung betrifft ihn und seine Studierenden wahrscheinlich direkt – denn ein Teil des Geländes, das die HSD nun nicht mehr braucht, geht wohl an die Musikhochschule.

Nachdem die letzten Fachbereiche nun auf den neu gebauten HSD-Campus in Derendorf gezogen sind, stellt sich nun die Frage, was mit dem leeren Areal an der Georg-Glock-Straße in Golzheim passieren soll. Der Landtagsabgeordnete Markus Weske (SPD) hatte dazu einen Ideenwettbewerb vorgeschlagen – und so durften die Studierenden unter der Leitung der Architektur-Professoren Robert Niess und Jörg Leeser fleißig überlegen und Ideen entwickeln.

So wie Lena Longerich und Alexandra Limar. Sie stellen sich eine Art „Übeturm“ als Herzstück des neuen Areals vor. Hinter großen Glasfenstern sollen die Musiker hier ihrer Arbeit nachgehen, offen einsehbar für Besucher und Passanten. Drumherum soll ein Treffpunkt entstehen – mit Sitzgelegenheiten, Bistros und Bars. Sie haben den Wunsch von Volker Kalisch ernstgenommen, zeigen ein durchmischtes Quartier, an dem sich nicht nur die Musikstudenten aufhalten wollen.

Ein Areal neu zu denken, das sie beide so gut kennen, habe seine Vor- und Nachteile gehabt, sagen Longerich und Limar. „Wir waren jeden Tag hier, da war es erstmal schwierig, sich dort etwas anderes vorzustellen als den Campus“, sagt Longerich. Andererseits kennen beide auch die Vorteile und Schwachstellen des Geländes, wissen aus eigener Erfahrung, welche Wege die Menschen auf diesem Gelände gehen. Mit ihren Ideen belegten sie den zweiten Platz im Campus-Teil des Wettbewerbs.

Der war zweigeteilt. Eine Aufgabenstellung drehte sich um die Entwicklung eines neuen Campus Nord für die Robert-Schumann-Hochschule auf einer Teilfläche des Areals. Die andere Aufgabenstellung befasste sich mit einem allgemeinen städtebaulichen Entwurf für das Areal. Im ersten Teil machten Josefine Häming und Martin Herrmann das Rennen. Sie zeigten eine gelungene Mischung aus zurückgezogenem, konzertiertem Musizieren und einem lebendigen Campusleben, vereinten ein „Patchwork“ an baulichen Typologien. Im anderen Aufgabenbereich konnten Carina Novak und Christian Nelissen den Wettbewerb für sich entscheiden. Bei ihrem Entwurf „X-HSD“ haben sie sich mit den Fragen beschäftigt, inwieweit sich das Vorhandene in neue Planungen integrieren lässt. Eine Schule, ein Hochhaus und Wohnungen für 700 Menschen sind Teil ihrer Idee.

Was nun mit den Ideen passiert, ist noch unklar. Elke Kolfen, Leiterin der Düsseldorfer Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW, dem das Areal gehört, war in der Jury vertreten – und begeistert von den vielen Ideen und Ansätzen. In die Diskussionen mit der Stadt könne man sicher einiges als Inspiration mitnehmen.

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