Studenten sollen in Düsseldorf (fast) gratis ins Museum gehen können

Asta und Politik wollen, dass der Studentenausweis genügt — dafür soll der Semesterbeitrag minimal erhöht werden.

Auch für die Kunsthalle am Grabbeplatz soll der Studentenausweis zum Eintritt genügen.

Auch für die Kunsthalle am Grabbeplatz soll der Studentenausweis zum Eintritt genügen.

Foto: A. Kukulies, Lepke

Düsseldorf. Studenten sollen künftig in den Düsseldorfer Museen praktisch freien Eintritt genießen. Asta, Stadtverwaltung und Politik haben die Verhandlungen über ein Modell begonnen, bei dem der Studentenausweis — analog zum Semesterticket für Bus und Bahn im VRR — als Eintrittskarte in all den Institutionen genügt, die auch bei der städtischen Art card begünstigt werden (siehe Info-Kasten): von der Kunstsammlung NRW (K20, K21) über das Museum Kunstpalast bis zum Stadtmuseum oder der Museumsinsel Hombroich.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Heinrich-Heine-Universität schlägt einen Aufschlag von einem Euro auf den Semesterbeitrag (derzeit in Düsseldorf bei 288 Euro liegt) vor, der den Kultureinrichtungen zugute kommen soll.

In der Politik hält man „den Euro“ für eine realistische Hausnummer. Im Kulturausschuss am morgigen Mittwoch beauftragen die Ampelfraktionen von SPD, Grünen und FDP die Stadt, die genaueren Modalitäten zu eruieren. Ein entsprechendes Angebot soll auch für alle Auszubildenden geschaffen werden. Und: Wenn es sich bewährt, soll als nächstes eine stark ermäßigte Art card für Senioren geprüft werden.

Beim Asta glaubt man an eine „Win-win-Situation“ für Studenten und Museen: „Viele Kommilitonen, die aus dem Umland pendeln, werden so bestimmt mehr Museen in Düsseldorf kennenlernen, das stärkt auch ihre Verbundenheit mit der Stadt“, sagt Fabian Schröer vom Asta-Vorstand. Und die Museen bekämen durch den Aufschlag für die gut 34 000 Studenten im Jahr schon mal 68 000 Euro garantiert in die Kasse. Im Vergleich zu den Einnahmen, die derzeit durch die Art card für Studenten generiert wird (knapp 380 beziehen sie für 40 Euro im Jahr), wäre das sogar viel Geld.

(Saracenos „In orbit“ ist eine Attraktion in K21. Foto: Kulkies)

Vor allem aber „leidet“ in Düsseldorf kein einziges Museum, allenfalls der Aquazoo ist da eine Ausnahme, unter zu großem Besucherandrang. Auch deshalb ist die Politik durch alle Fraktionen hinweg angetan von dem Vorstoß für eine Art Museen-Semesterticket, wie der Asta-Vorstand nach diversen Gesprächen mit der Ampel, aber auch mit CDU-Bürgermeister Friedrich Conzen, bestätigt. „Wir hoffen, dass dies eine ähnliche Initialzündung ist wie beim ÖPNV-Semesterticket, mit dem Studenten massenhaft vom Auto umgestiegen sind“, sagt FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus.

Denn in der Tat nähmen viele Studenten nur sehr spärlich das museale Angebot in Düsseldorf wahr, „wenn man praktisch mit seinem Studentenausweis jederzeit kostenlos reinkommt, ist das mit Sicherheit ein enormer Anreiz“.

Die Verteilung des eingezogenen Zusatzbeitrags von rund 68 000 Euro sei dagegen zweitrangig. Neuenhaus könnte sich gut vorstellen, diese Summe komplett einem der kleineren Institute für eine besondere Ausstellung zur Verfügung zu stellen.

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