Stromkosten: Für wen sich der Anbieter-Wechsel lohnt

Viele Kunden sind im Grundtarif. Doch der ist teuer. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps.

Stromkosten: Für wen sich der Anbieter-Wechsel lohnt
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Düsseldorf. Wer in den eigenen vier Wänden das Licht anknipst und noch keinen Vertrag mit einem Stromanbieter geschlossen hat, rutscht automatisch in die Grundversorgung. Doch im Vergleich zu anderen Tarifen ist dieser ziemlich teuer. Denn Grundversorger dürfen in der Regel keine Kunden ablehnen: „Und das lassen sie sich einiges kosten“, sagt Ulrike Brunswicker-Hoffmann, Leiterin der Düsseldorfer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW. So kann ein Kunde, der bei den Stadtwerken rund 1000 Euro im Jahr zahlt, zum Beispiel 60 Euro sparen, wenn er in einen günstigeren Tarif wechselt. Sucht er sich einen neuen Anbieter, zahlt er mitunter 130 Euro im Jahr weniger.

Viele Kunden haben allerdings nicht die rechte Lust, nach einem neuen Anbieter Ausschau zu halten — auch aus Sorge, an ein unseriöses Unternehmen zu geraten. „Obwohl sie mit einer Kündigungsfrist von nur zwei Wochen wechseln könnten, wenn sie nie ausdrücklich einen Vertrag abgeschlossen haben“, sagt Brunswicker-Hoffmann. Nicht nur ihnen will die Verbraucherzentrale NRW jetzt die Angst vor dem Wechsel nehmen: Für neun Euro können sich Düsseldorfer in der Beratungsstelle informieren, welche Stromversorger für sie in Frage kommen.

Dafür hat die Verbraucherzentrale ein Tool entwickelt, in dem die Berater die Angebote der verschiedenen Versorger vergleichen können. Anders als Preisvergleichsportale wie Verivox nimmt die Verbraucherzentrale, so Umweltberaterin Ewa Westermann-Schutzki, nur Anbieter im Tool auf, die sie genau geprüft hat. „Wir schauen uns die Geschäftsbedingungen an, ob die Unternehmen liquide sind oder wer in der Geschäftsführung sitzt“, sagt sie.

Gleichzeitig weist Westermann-Schutzki darauf hin, dass der Grund für eine hohe Stromrechnung manchmal auch in den eigenen vier Wänden zu finden ist: Um Stromfressern auf die Spur zu kommen, können sich Verbraucher in der Beratungsstelle gegen eine Kaution von 20 Euro Strommessgeräte leihen. Damit lässt sich testen, wo genau wie viel Energie fließt. Im Moment gebe es für die Geräte allerdings Wartelisten: Möglicherweise auch ein Zeichen dafür, dass Kunden mit der Stromrechnung nicht immer ganz einverstanden sind.

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