Streusalz gibt es nur noch für Gefahrenstellen

Auch für die großen Straßen reicht es nicht mehr. Hauseigentümer müssen Gehwege schon morgens selbst räumen.

Düsseldorf. 300 Tonnen Salz lagerten am Freitagnachmittag noch im Hof der Awista an der Fichtenstraße. Zwei Mal können mit dieser Menge die Hauptverkehrsachsen in Düsseldorf gestreut werden, danach ist Essig. "Wir werden nur noch Gefahrenbereiche wie große Kreuzungen und Brücken mit Salz streuen", kündigte deshalb Awista-Sprecher Ralf Böhme am Freitag an.

Immerhin: "Splitt haben wir genug", sagt Böhme. Wo Bahnen fahren, kann Splitt allerdings nicht verwendet werden. Wie die Situation am Wochenende in der Stadt aussehen wird, dazu könne er "keinerlei Prognosen geben".

Denn laut Deutschem Wetterdienst arbeiten die Räumdienste - gegeißelt durch den bundesweiten Streusalzmangel - ohnehin unter erschwerten Bedingungen. Laut Meteorologe Karl-Heinz Nottrodt könnte der Schnee, der bis Sonntag fast pausenlos fallen soll, von Windböen bis Stärke 7 nach der Räumung sofort wieder auf die Straßen geweht werden. "Für den Verkehr ist das sehr kritisch." Der Winterdienst der Awista ist rund um die Uhr erreichbar unter Telefon 83099325.

Auch für Hauseigentümer bringt das Wetter Probleme. Denn laut Straßenreinigungssatzung müssen die Gehwege an Werktagen von 7 bis 20Uhr freigehalten werden, an Sonntagen immerhin ab 9Uhr. "Wenn wir Beschwerden haben, schicken wir dem Eigentümer eine Aufforderung, zu räumen", sagt Roland Hahn vom Amt für Verkehrsmanagement. Knapp 20 Briefe seien in diesem Winter bereits verschickt worden. "Dann reagieren die Eigentümer auch", sagt Hahn. Ansonsten würden bis zu 511 Euro Bußgeld fällig. Weniger rund laufe es bisher in der Altstadt: Laut geänderter Satzung zum 1.Januar müssen die Anlieger dort jetzt zwei Meter in der Mitte der Straße räumen. Beim letzten Schneefall übernahm das der Baubetriebshof der Stadt. "Aber das will ich nicht wiederholen", sagt Hahn. "Wir müssen ein ernstes Wort mit der Altstadtgemeinschaft sprechen." Was dieser Winter die Stadt bisher gekostet hat, weiß er noch nicht: "Diese Bilanz mache ich erst im März", sagt Hahn.

Für einen Schneesturm zeigen sich Flughafen und Hotels gerüstet. Bei kritischen Witterungsverhältnissen werde der Airport geschlossen. Damit es nicht soweit kommt, stehen 16 Sattelzüge für den Abtransport des Schnees bereit. Heute werden 320 An- und Abflüge mit 30 000 Passagieren erwartet. Falls etliche von ihnen im Flughafen übernachten müssen, stehen 800 Feldbetten bereit. Lindner-Hotel und Arabella-Airport-hotel halten Personal bereit, um Zimmer möglichst schnell belegen zu können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort