Prozess Streit vor Café eskalierte: zehn Jahre Haft wegen Totschlags

Bayram A. hatte seinen Widersacher vor einen türkischen Café in Lierenfeld mit mehreren Messerstichen getötet.

Düsseldorf. Wegen Totschlags ist ein 59-jähriger sechsfacher Familienvater jetzt vom Landgericht Düsseldorf zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht geht davon aus, dass Bayram A. im Oktober vergangenen Jahres einen 50-jährigen Familienvater auf offener Straße mit mehreren Messerstichen erstochen hat.

Der Streit zwischen den beiden Männern schwelte schon lange: Bayram A. hatte das spätere Opfer dafür verantwortlich gemacht, dass seine Frau die Scheidung einreichte. Vor einem türkischen Café in Lierenfeld eskalierte die Auseinandersetzung. Nach mehreren Beleidigungen und Drohungen soll das spätere Opfer seinen Widersacher mit einer Eisenstange attackiert haben. Daraus entwickelte sich eine Prügelei.

Der 59-Jährige zog ein Messer hervor und stach mehrfach zu. Dann wurde er von einem Zeugen gepackt und zunächst zurückgehalten. Das Opfer soll sich danach noch einmal aufgerappelt haben, fiel dann aber wieder zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Auf den wehrlosen Mann soll der Bayram A. dann noch mehrfach in Brust und Rücken eingestochen haben. Der 50-Jährige verblutete.

Der Vorsitzende Richter sprach bei der Urteilsverkündung von einem „hohen Maß an Brutalität“, das von Bayram A. ausgegangen war. Der sechsfache Familienvater habe mit seinem Verhalten im Vorfeld, durch seine Beleidigungen und Drohungen, das Geschehene ausgelöst und es auf eine körperliche Auseinandersetzung angelegt. Von Notwehr könne keine Rede sein, weil Bayram A. weiter auf sein Opfer eingestochen habe, als dieses bereits wehrlos am Boden lag.

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