Streit unter Kollegen vor Gericht

55-Jähriger hatte Kollegin auf die Schulter geschlagen.

Da hat der Amtsrichter sicher schon schlimmere Fälle erlebt. Am Dienstag ging es um einen Schlag auf dem Weg zum Teammeeting im Bundesverwaltungsamt — Abteilung Beihilfe. Per Privatklage hatte das Opfer, Franka D. (39, Namen geändert), den Kollegen auf die Anklagebank gebracht. Eine Einigung vor dem Schiedsmann war zuvor gescheitert. Was war passiert? Heinz D. (55) und Franka D. hatten es eilig, zur Teambesprechung zu kommen. Dabei stieß Franka D., ohne Absicht, ihrem Kollegen in den Rücken. Der hatte einen Bandscheibenvorfall und die Berührung tat ihm weh. Reflexartig schlug er mit der flachen Hand Franka D. auf die Schulter. Viel zu fest, wie sie fand. Damit war das Meeting für sie erst Mal gestrichen.

Ein Kollege hatte den Übergriff gesehen und tröstete sie. Vor Gericht sagte er: „Er hat die nackte Haut getroffen. So etwas muss nicht sein.“ Bei einer anderen Mitarbeiterin weinte sich Franka D. aus und zeigte ihr den roten Fleck. Ab da war Franka D. krankgeschrieben. Die Polizei riet ihr, zum Schiedsmann zu gehen. Franka D.: „Wenn er sich entschuldigt hätte — vielleicht mit einem Blumenstrauß —, dann wäre für mich die Sache erledigt gewesen.“ Das mit der Entschuldigung holte Heinz D. dann gestern nach. „Tut mir leid, wenn der Schlag zu fest war.“ Jetzt muss er seiner Kollegin 150 Euro zahlen und die Kosten für den Anwalt. Dafür zog sie ihre Privatklage gestern zurück. Fall eingestellt.

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