Kunst Streetart: Pariser Künstler schmückt Düsseldorfer Straßen

Seine Tiermotive bevölkern vor allem Paris, aber auch London und New York. Jetzt hat Ardif einen Ausflug nach Düsseldorf gemacht.

Der Waschbär von Ardif unter der Brücke an der Corneliusstraße, Höhe Färberstraße.

Der Waschbär von Ardif unter der Brücke an der Corneliusstraße, Höhe Färberstraße.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Paris wird von merkwürdigen Wesen bevölkert. Halb Tier, halb Maschine. Vor zweieinhalb Jahren tauchte das erste von ihnen auf. Seitdem werden es immer mehr. Ein Schäferhund, eine Eule, ein Riesenkalmar.  „Mechanimals“ nennt sie Künstler Ardif. Auch in London und New York hat er sie schon auf Wände geklebt. Erst seit wenigen Tagen sind nun auch die ersten Mechanimals in Düsseldorf auf der Straße zu sehen. Am Unteren Rheinwerft etwa hat Ardif einen mannshohen Spatz in einer Nische in der Mauer platziert. 2,5 mal drei Meter groß ist sogar der Waschbärkopf in Frontalansicht auf der Wand der Unterführung an der Corneliusstraße, Höhe Färberstraße. Die linke Hälfte des Bildes zeigt naturalistisch gehalten einen Waschbär, auf der rechten Seite eines geraden Schnitts mitten durch die Nase zeigt sich die für die Mechanimals typische Konstruktion — etwa aus Zahnrädern, Türmen, Verstrebungen und Brückenelementen. Um die Balance von Natur und Technik geht es dem Pariser Künstler und Architekten unter anderem.

Einer, der mehr über den Künstler und sein Gastspiel in Düsseldorf weiß, ist Klaus Rosskothen von der Galerie Pretty Portal an der Brunnenstraße. Denn die beiden arbeiteten jüngst an einem Siebdruck, der im November veröffentlicht werden soll. Im März wird Ardif seine Werke in einer eigenen Ausstellung in der Galerie in Bilk zeigen. „In Paris sind seine Solo-Shows regelmäßig schnell ausverkauft“, sagt Rosskothen, der den Kontakt zum Künstler auf einer Streetart-Messe in Paris knüpfte. „Ich finde es toll, dass so ein Künstler auf der Straße in Düsseldorf sichtbar wird, ohne dass gleich ein Festival oder Ähnliches dahinter steht.“ Und Rosskothen hofft, dass der aus mehreren Plakat-Teilen zusammengesetzte Waschbär noch eine Weile zu sehen sein wird, auch wenn Streetart per Paste-up (ein vorgefertigtes Plakat) immer vergängliche Kunst sei. „Das Bild hängt unter der Brücke geschützt, der Kleister ist sehr haltbar.“ Auch der Spatz dürfte es in der Nische unterhalb der Rheinuferpromenade eine Weile aushalten.

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