Stiftung: Uni-Botschaft am Schadowplatz

Düsseldorfs Ehrenbürger Udo van Meeteren schenkt der Uni ein Haus zum Repräsentieren. Es liegt am Schadowplatz.

Düsseldorf. Udo van Meeteren (84), Ehrenbürger der Stadt und Ehrensenator der Heinrich-Heine-Universität, kündigt ein großartiges Geschenk an: ein "Haus der Universität". Es handelt sich um das dreigeschossige, ehemalige Bankgebäude an der Schadowstraße14, ein stattliches Gebäude, das zur Uni-Repräsentanz werden soll.

Im WZ-Gespräch erklärt der Mäzen: "Düsseldorf ist liebenswert und lebenswert. Es war ursprünglich einmal der Schreibtisch des Ruhrgebiets. Heute spricht man von Düsseldorf als dem Ort der Mode, der Messe und der Werbung, aber der Name einer Universitätsstadt ist nie gefallen. Das soll sich ändern."

Noch sei das Haus nicht gekauft, aber er habe es "fest an der Hand". Das Gebäude im Stil des französischen Klassizismus vom Ende des 19.Jahrhunderts ist der letzte Rest einer ursprünglich bedeutenden Stadtarchitektur, die den Platz umsäumte. Nach dem Kahlschlag durch den Zweiten Weltkrieg entstanden hier Neubauten. Nur das zukünftige Uni-Haus erstrahlt noch in altem Glanz.

Das Haus ist ein Juwel. Mit seinen Ziergittern, dem Dekor aus Masken und Pflanzen, den breiten Balkonen und dem schönen Giebel ist es ein Millionen-Objekt. Es wurde 1982 unter Denkmalschutz gestellt. Nach Auskunft des Stifters sollen Architekten der Universität das Gebäude eingehend prüfen. So viel steht schon jetzt fest: "Es kommt ein zweiter Aufzug ins Haus, und es muss einiges umgebaut werden. Wir werden den Kontakt zur unteren Denkmalbehörde aufnehmen."

Ein "Traum" gehe in Erfüllung, heißt es in der Universität, zumal die Immobilie in bester Lage liegt. Udo van Meeteren ist da etwas nüchterner: "In den nächsten drei Jahren ist der Schadowplatz eine Baustelle. Bis zum Kauf und zum Umbau werden ein bis zwei Jahre vergehen." Was van Meeteren zum Kauf bewegt, sind neben der Qualität des Gebäudes der Anschluss an den öffentlichen Verkehr und die unterirdischen Parkplätze.

Eigentümerin wird die 1980 eingerichtete, gemeinnützige Stiftung van Meeteren. Das Haus soll der Universität voraussichtlich mietfrei überlassen werden. Sie müsse allerdings die Unterhaltungskosten übernehmen und ein schlüssiges Konzept entwickeln. Hieran hapert es bislang. Pressesprecherin Carolin Grape erklärt lediglich, man plane ein "Begegnungs- und Informationszentrum". Sie könne sich dort Ringvorlesungen wie die zur Wiedervereinigung oder zum Studium universale vorstellen.

Es sollen auch die jeweiligen Publikationen der Forscher ausgelegt werden. Konkrete Pläne gebe es jedoch noch nicht. Auch die Abgrenzung zur NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste ist noch unklar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort