Start-Up will junge Künstler fördern

Die Online-Plattform Artpiq hilft Künstlern, ihre Werke zu verkaufen und zu finanzieren.

Start-Up will junge Künstler fördern
Foto: TF

Düsseldorf. Artpiq — so nennt sich ein Düsseldorfer Start-Up, das die junge Kunstszene international stärken will. Das Konzept: Eine Online-Plattform, über die Künstler ihre Werke verkaufen können. Außerdem bietet sie ein Crowdfunding an, wodurch Künstler ihre Projekte finanzieren können. Wie genau die Künstler unterstützt werden sollen, erklären Artpiq-Gründerin Katharina Wenzel (25) und ihre Mitarbeiterin Janine Wixforth (27).

Sie rufen ein Start-Up ins Leben, das junge Künstler fördern will. Heißt das, dass es um die Nachwuchskunst nicht allzu gut bestellt ist?

Katharina Wenzel Wenn ein Künstler sein Studium anfängt oder beendet, verdient er vielleicht nicht so viel Geld, hat noch keine Galerie, hat noch nicht die relevanten Verbindungen in die Kunstwelt, um sich dort zu platzieren. Und da kommen wir ins Spiel. Wir präsentieren Kunst nicht nur für Leute, die extrem viel Ahnung davon haben, sondern machen sie für alle öffentlich zugänglich. Die Künstler können ihre Kunst auf unserer Seite verkaufen, aber auch Crowdfunding betreiben, also mit Hilfe von Investoren Geld einsammeln. Die Künstler müssen also keinem Nebenjob nachgehen.

Aber woran liegt es, dass der Weg von der Kunstakademie zum Kunstmarkt für Künstler so schwierig ist?

Katharina Wenzel Der Markt ist sehr exklusiv. Es gibt bestimmte Trendsetter, die den Markt dominieren. Da kommt ein Galerist und sagt: Diesen Künstler finden wir gut, seine Kunstwerke könnten dem Markt gefallen und dann wird er aufgenommen. Aber ich glaube, die Toleranz für junge Künstler ist relativ gering. Es ist auch eine gewisse Angst da. Wenn eine Galerie sagt, ich nehme jetzt jemanden exklusiv auf, aber man weiß nicht, was aus dem wird, dann ist das natürlich auch für die Galerie schwer.

Und Sie meinen, das könnte sich ändern, wenn Sie Kunst online zum Verkauf anbieten?

Katharina Wenzel Ja, die Leute sind offener, wenn sie übers Internet reingehen. Wir haben über Social Media, also Instagram oder Facebook, auch schon viele Anfragen von potenziellen Sammlern erhalten.

Als Nachwuchskünstler gilt man ja bis zum 35. Lebensjahr. Bis dahin muss man sich auf dem Kunstmarkt etabliert haben. Gilt diese Altersgrenze auch für Ihre Künstler?

Janine Wixforth Wir haben überwiegend junge Künstler, aber keine klare Grenze, weil es uns hauptsächlich darum geht, den Künstlern den Markteinstieg zu erleichtern.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Künstler aus?

Janine Wixforth Wir schauen, ob der Künstler eine Idee verfolgt, die innovativ ist und in die Zukunft hineinträgt.

Konkret planen Sie momentan ein Projekt namens „Artpiq Summerhouse 2018“. Was verbirgt sich dahinter?

Katharina Wenzel Auf einem Bauernhof in Hubbelrath werden vom 13. bis zum 31. August sechs ausgewählte Künstler in der Natur zeichnen. Künstler brauchen nämlich einen Ort, wo sie sich eine Zeit lang austauschen und inspirieren lassen können.

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