Von fast jedem Dachgeschossfenster einer linksrheinischen Wohnung kann man beobachten, wie sich der Vodafone-Turm mit seinen zukünftig 19 Etagen allmählich in den Himmel schraubt. Mitte Dezember nächsten Jahres soll das Gebäude an Vodafone übergeben werden. Auf mehr als 86 000 Quadratmetern werden dann rund 5000 Mitarbeiter an einem Standort zusammengefasst, die bislang zwischen dem Mannesmannufer in der Innenstadt und dem Seestern verteilt waren. Um den Jahreswechsel 2012/2013 ziehen die Mitarbeiter etappenweise in den Neubaukomplex. Neben den Bürogebäuden sind eine Kita, ein Fitnesscenter, diverse Restaurants und Dienstleistungsangebote vorgesehen.

Auf dem Gelände zwischen Belsenplatz, Hansaallee und Greifweg entsteht ein neues Viertel von Oberkassel mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Einkaufen. Hier ist als Erstes die Frankonia mit den so genannten Heinrich-Heine-Gärten an den Start gegangen. Das Gelände gehörte ursprünglich der Allianz, nach dem Abriss der Hallen gastierte dort zum Beispiel der Cirque du Soleil. Jahrzehntelang war das Areal eine Brache.

Jetzt entwickelt Frankonia 313 Wohnungen, darunter 205 Mietwohnungn und 108 Eigentumswohnungen, mit 454 Tiefgaragenplätzen. Die Mietwohnungen sind schon im Bau, als lange Riegel an der Hansaallee und der verlängerten Willstätter Straße (Basisstraße), an der auch Vodafone liegt. Insgesamt entstehen 22 Häuser. In den Riegelbauten zur Straße hin liegen die jeweiligen Tore ins verkehrsberuhigte Innere.

Dort herrschen zukünftig amerikanische Verhältnisse, denn es werden die Penthousewohnungen und Townhouses (Häuser und Wohnungen in einem, mit getrennten Zugängen) extrem gesichert. So gibt es eine Schrankenanlage am Eingang, videoüberwachte Garagenzufahrten, eine Kontrolle durch einen Concierge, Video-Gegensprechanlagen an den Hauseingangstüren zur „sicheren Identifizierung aller Besucher“, wie es im Prospekt heißt. Ein Stahlgitterzaun, der in den Hecken verborgen ist, ist als umlaufende Einfriedung gedacht. Es gibt Fenstersicherung im Erdgeschoss, Eingangstüren mit Einbruchschutz sowie ein Quartiers- und Facility-Management. Der Vertrieb für die Eigentumswohnungen und die Mietwohnungen beginnt offiziell am 2. Januar.

Der Projektentwickler Pandion aus Köln baut als Erster im Belsenpark, und zwar am Greifweg, vis à vis der Rückseite der Julia Stoschek-Collection. „Pandion Parkside“ nennt sich der erste Bauabschnitt neben einem zwei Hektar großen Park. Der Run der Käufer auf die ersten 19 Wohnungen hat schon eine Woche vor Weihnachten begonnen. Insgesamt werden im ersten Bauabschnitt 85 Wohnungen geplant. Die Häuser werden viergeschossig gebaut und haben ein zurückgesetztes Staffelgeschoss. Baubeginn ist im Juni oder Juli, Einzug Ende 2013. Der zweite Bauabschnitt enthält 75 Wohnungen. Für beide Komplexe ist eine gemeinsame Tiefgarage mit 180 Stellplätzen vorgesehen.

Patrizia baut 140 Wohnungen im gehobenen Segment und investiert 60 Millionen Euro. Das Projekt grenzt auch an den Park.

Der Auftakt zum neuen Belsenpark liegt am Belsenplatz, hinter der Gaststätte Am Alten Bahnhof. Die Zufahrt ins Gelände wird die neue Fußgängerzone sein. Hier wird ein Nutzungsmix aus Wohnungen, Büros, Einzelhandel und Gastronomie entstehen, verteilt auf fünf Grundstücke. Zur Hansaallee hin plant die Emscher Immobiliengruppe zwei Gebäudeensembles mit sieben Häusern als Eigentums- und Mietwohnungen. In den Miethäusern werden in den Erdgeschossen Einzelhandelsflächen entstehen, darunter der erste große Supermarkt für den Stadtteil Oberkassel. Die Fertigstellung ist für Herbst 2013 vorgesehen.