Stadtteile in Feierlaune

Schützenfeste: In vier Stadtteilen ging es am Wochenende rund. In Rath wurde der Umzug wegen des starken Regens abgebrochen.

Düsseldorf. Bei Sonnenschein starteten die rund 600 Rather Bürger-Schützen und ihre Gäste samt zwölf Kutschen, drei Blaskapellen, vier Tambour- und Fanfarencorps und Sappeuren am Sonntagmittag zum großen Festzug. Doch schon eine halbe Stunde später sorgte ein kurzer, aber heftiger Regenschauer für Chaos. Zahlreiche Schützen suchten im Eingang der Rather Kirche Schutz, Vorsitzender Klaus-Peter Dahmen befahl den Abbruch des Festzugs und Rückmarsch zum Zelt. Nicht alle Schützen gehorchten: "Wenn wir schon laufen müssen, können wir auch marschieren", sagten sie sich und setzten den Zug zur Freude vieler Anwohner über Westfalenstraße und Rather Broich fort. Dort fand dann vor dem Zelt die Parade statt. Abends folgten die Kürung des jüngsten Pagenkönigs und die Verleihung von zwei Stadtorden für Fahnenschwenker Günter Schweder und Oberst Joachim Schönberg.

Über 450 Schützenkameraden, Tambour- und Fanfarencorps sowie Blasorchester zogen am Sonntag durch Niederkassel, angeführt hoch zu Ross vom Oberst Ralf Hermanns und seinem Adjutanten Kai Anheyer. Besonderen Beifall erhielten die acht Fahnenschwenker mit ihren farbigen Tüchern. Hinter ihnen marschierten die Pagen, einheitlich in Matrosenanzüge gesteckt und vorsichtshalber mit Regenplanen gegen Wind und Wetter geschützt. Besonders stolz waren die Niederkasseler auf ihre neue Kompanie "Echte Fründe" (Echte Freunde), die erst zu Beginn des Jahres gegründet wurde. Sie ist ein Beweis dafür, dass die Sankt Sebastianer aus Niederkassel unter ihrer Schützenchefin Britta Damm und dem zweiten Chef Frank Vossen auch im 120. Jahr noch sehr lebendig sind. Am Montag um 18 Uhr wird mit dem Königsschuss gerechnet.

Vom schlechten Wetter ließen sich die Schützen in Itter nicht beeindrucken: "Wir sind sehr zufrieden und hatten bisher eine gute Stimmung. Der Schützenplatz war am Samstagabend voll", sagt Martina van Straelen, Schriftführerin der Schützenbruderschaft Itter. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurde Ute Zilinski von der Fahnenschwenker-Kompanie geehrt. Sie war 1985 eine der ersten Schützinnen in Düsseldorfer. Ein Höhepunkt war der große Festumzug am Sonntag: Sieben Kompanien marschierten angeführt von Oberst Carsten Faßbender durch Itter. Darunter das alte Königspaar Christian May und Ivonne Schmidt. Ihre Nachfolger wurden am Sonntagabend ermittelt. Guido van Straelen (36), Maler bei der Universität Düsseldorf, ist neuer König. Bis nächstes Jahr regiert er mit seiner Königin Sigried van Straelen die Schützen aus Itter.

Wechselhaftes Wetter bestimmte das Schützenfest in Unterbach. Nach einem gelungenen Auftakt am Freitag mit vollem Zelt und guter Stimmung blieben viele Bürger am Samstag wohl lieber im heimischen Garten. "Das Zelt war nur zu drei Vierteln gefüllt. Den meisten war es drinnen einfach zu schwül", sagt Schützensprecher Elmo Keller. Am Sonntag schlug die Sonne in Regen um und verpasste den Schützen auf ihrem Weckmarsch durch den Stadtteil eine kalte Dusche. "Bis zur Parade am Nachmittag wurde meine Jacke nicht mehr trocken", sagt Keller. Und so gab es auch nur mäßig viele Unterbacher, die den Schützenzug sehen wollten. Schlechte Laune kam dennoch nicht auf. "Besonders Schützenkönig Gerd Fuhrmann hatte viel Spaß", sagt Keller. Der hatte schon seit Jahren versucht, König zu werden und im letzten Jahr den Vogel endlich abgeschossen.

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