Stadtsprecherin kündigt bei OB Geisel ihren Job
Kerstin Jäckel-Engstfeld, die Leiterin des Amtes für Kommunikation, sieht keine Vertrauensbasis mehr im Rathaus.
Düsseldorf. „Das ist ein Hammer“, kommentierten gestern spontan Journalistenkollegen in Düsseldorf. Für viele überraschend hatte Kerstin Jäckel-Engstfeld, Leiterin des Amtes für Kommunikation, gerade auf ihrer persönlichen Facebook-Seite am Mittag mitgeteilt: „Ich habe heute Oberbürgermeister Thomas Geisel meine Kündigung übergeben.“ An einem Sonntag und dies persönlich.
Der Schritt dürfte der Journalistin bestimmt nicht leicht gefallen sein. Es sei ihr „eine Ehre“ gewesen, für die Bürger ihrer Heimatstadt Düsseldorf tätig gewesen zu sein. Die 44-Jährige war nach dem Machtwechsel im Rathaus Ende 2014 von dem neuen OB Geisel zur Chefin des wichtigen Amtes ausgewählt worden. Sie kam damals von der Bild-Zeitung. Bereits vor ihrem Amtsantritt stand sie dem frisch gewählten SPD-OB nahe. Postete am Tag, als dieser die Stichwahl gegen den ehemaligen OB Dirk Elbers gewann, ein Selfie von sich und Geisel.
Die Zeit dürfte vorbei sein. Kerstin Jäckel-Engstfeld, die mit dem Landtagsabgeordneten der Grünen, Stefan Engstfeld, verheiratet ist, vermisst einige wichtige Grundlagen für ihre verantwortungsvolle Arbeit als Stadtsprecherin. Das sind u. a. „eine breite Vertrauensbasis, beidseitige Loyalität und Ehrlichkeit, ein kollegiales und faires Arbeitsumfeld“. Hier scheint die Chemie mit dem OB und dem OB-Büro nicht mehr zu stimmen. Dass Jäckel-Engstfeld mitteilt, dass ihr auch ein unbegrenzter Zugang zu allen Informationen nicht mehr gegeben sei, macht ihre Arbeit quasi unmöglich.