Wirtschaft Stadtsparkasse steigert Gewinn

Düsseldorf · Kräftiges Wachstum beim Kreditgeschäft, Einbußen beim Zinsüberschuss und neue Wege bei der Beratung.

 Stadtsparkassenchefin Karin-Brigitte Göbel.

Stadtsparkassenchefin Karin-Brigitte Göbel.

Foto: NN

Die Stadtsparkasse Düsseldorf blickt auf ein gutes Jahr 2018 zurück. Die Vorstandsvorsitzende Karin-Brigitte Göbel sagte am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz im Hochhaus des Hauses an der Berliner Allee: „Viele unserer Erwartungen sind sogar übertroffen worden.“ Ein Überblick über das Zahlenwerk und strategische Entwicklungen.

Wie steht es um den Gewinn vor Steuern? Nach vorläufiger Schätzung des Instituts liegt er bei 71 Millionen Euro und damit deutlich über der Zahl des Vorjahres, in dem das Haus 49,4 Millionen Euro auswies. Das erklärt sich allerdings auch dadurch, das rund 50 Millionen Euro in Rückstellungen für den bereits angekündigten Personalabbau flossen.

Wie wird sich die Zahl der Mitarbeiter verändern? Mit der Rückstellung sollen bis zum Jahr 2022 insgesamt 400 Stellen abgebaut werden (wir berichteten). Und die Zahl der Mitarbeiter schrumpft bereits. Ende des Jahres 2017 lag sie bei 1943, Ende 2018 waren es nur noch 1824.

Wie verändert sich das Filialnetz? Es bleibt beim Stand, der im vergangenen Jahr kommuniziert wurde. Das Haus schließt 14 weitere Filialen. Am 1. Oktober wird es dann laut Göbel noch 27 Privatkundencenter und fünf Geschäftsstellen geben, in denen Kunden mit Mitarbeitern in Kontakt treten können. Acht weitere Standorte werden wie berichtet nur noch mit einem Bus bedient.

Wie verändert sich die Beratung? Das Beratungsangebot soll dennoch gut bleiben. Deshalb werden die Servicezeiten erweitert. Montags bis freitags können nun montags bis freitags von 8 bis 19.30 Uhr Termine vereinbart werden. Und die Stadtsparkasse will auch eine mobile Beratung anbieten, die beim Kunden zu Hause stattfinden kann.

Wie schreitet die Digitalisierung voran? Abbau von Mitarbeitern und Filialen ist das Ergebnis der fortschreitenden Digitalisierung. Überweisungen sowie Ein- und Auszahlungen werden laut Göbel kaum noch in Geschäftsstellen getätigt. 58,6 Prozent der Girokonten werden beim Institut mittlerweile online geführt. Bis 2025 soll der Anteil sogar bei 75 Prozent liegen. Auch die „Mediale Filiale“ wird immer stärker genutzt. 380 000 Kundenanrufe summiert die Stadtsparkasse. Sogar Kredite in Höhe von 7,7 Millionen Euro wurden dort abgeschlossen, das sind 52 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das Frühjahr kündigt die Bank an, die Kunden über digitale Kanäle auch komplett beraten zu können.

Wie viele Konten werden bei der Stadtsparkasse geführt? Die Zahl liegt stabil bei rund 260 000 privaten Girokonten. Hinzu kommen 43 000 Geschäftsgirokonten.

Wie steht es um die Ausschüttung? Was seit Jahren eine Streitfrage war, hat sich mit der neuen Stadtsparkassenchefin beruhigt. 12,8 Millionen Euro hat das Institut im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben an ihren Träger, die Stadt Düsseldorf, ausgeschüttet. Und auch für dieses Jahr verspricht sie: „Wir werden nicht enttäuschen.“

Was lief gut? Punkten kann die Stadtsparkasse mit dem Kreditgeschäft. Das Neugeschäft hat erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro überschritten. Göbel sagt, dass das die höchsten Zuwächse im Vergleich mit anderen Sparkassen seien. Auch beim wichtigeren Kreditbestand verzeichnet Göbel ein kräftiges Plus, er stieg von 8,1 Milliarden auf 8,7 Milliarden. Bei den Krediten für private Kunden — Großteil Baufinanzierung — addierten sich die neuen auf eine Summe von 661 Millionen Euro, plus 6,7 Prozent. Bei den Firmenkunden waren es sogar 66,7 Prozent mehr, die Gesamtsumme lag bei knapp 1,6 Milliarden Euro.

Darüber hinaus lag das Einlagenvolumen erstmals bei über neun Milliarden Euro.

Was lief nicht so gut? Gerade bei der für Sparkassen wichtigsten Ertragsquelle — dem Zinsüberschuss — muss das Haus Abstriche machen. Der Zinsüberschuss fiel im vergangenen Jahr von 223,7 auf 196,5 Millionen Euro.

Auch der Bruttoertrag liegt mit 286 Millionen Euro unter den 313,7 Millionen Euro des Vorjahres. Aufgefangen wird dies freilich zum Teil von eingesparten Personalkosten.

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