Stadtplanung: Düsseldorf soll leuchten

In Kürze soll der Rat den neuen Lichtmasterplan verabschieden. Der LED-Technik kommt eine Schlüsselrolle zu – sie ist sparsam und schont Insekten.

Düsseldorf. Düsseldorf leuchtet in der Nacht - an immer mehr Stellen. Einige Beispiele zeigen die Bilder rechts. Wann es wo welches Licht gibt, ist in einem Masterplan festgelegt. Damit will die Stadt vermeiden, dass jeder macht, was er will und die Stadt am Ende leuchtet und blinkt wie eine Kirmes.

Der erste Teil des Regelwerks liegt schon seit einigen Jahren vor und bezieht sich auf die Innenstadt. Jetzt ist auch der zweite Teil, der sich den Stadtteilen widmet, so gut wie fertig. "Wir sind gerade dabei, die Anregungen aus den Stadtteilparlamenten einzuarbeiten", sagt Richard Erben, Leiter des Planungsamtes. Noch im Sommer solle der gesamte Katalog den Politikern zur Abstimmung vorgelegt werden.

Inhaltlich geht es darum, Ortsein- und ausgänge sowie herausragende Gebäude (Kirchen, Schornsteine) optisch zu betonen. Aber auch die Beleuchtung von öffentlichen Plätzen, Brücken und Kunstwerken sind thematisiert.

Von den Stadtteilparlamenten kamen viele Anregungen. In Hellerhof etwa wünscht man sich eine bessere Ausleuchtung der Fußgängerbrücke über die Frankfurter Straße - nur ein Beispiel von vielen. "Etwa zwei Drittel der Anregungen werden wir übernehmen", sagt Erben.

Viele Wünsche beziehen sich auch auf den Einsatz von LED-Technik. Sie kommt zurzeit schon probeweise in der Straßenbeleuchtung, aber auch an Gebäuden zum Einsatz. Ein Vorteil: LED-Leuchten ziehen weniger Insekten an als herkömmliche Lampen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Lokalen Agenda vorgestellt wurde.

Im Auftrag der Stadtwerke und des städtischen Umweltamtes hat Professor Gerhard Eisenbeis von der Uni Mainz erforscht, wie sich die unterschiedlichen Lampentypen auf Insekten auswirken und deren Rhythmus durcheinander bringen.

Das Ergebnis: "Was die schädliche Wirkung auf Insekten betrifft, haben wir bei LED einen signifikanten Rückgang beobachtet." Um 80Prozent und mehr sah der Wissenschaftler die LED-Typen im Vorteil: "Die teils von der Industrie favorisierten Metall-Halogenlampen schneiden sehr viel schlechter ab."

Laut Thomas Kemper, Leiter Energiepolitik bei den Stadtwerken, liegen damit erstmals wissenschaftlich fundierte Daten zu diesem Thema vor. Kemper informierte zudem über den Stand der laufenden Testreihen zur Einführung der LED-Technik in Düsseldorf. 170 Lampen sollen bis zum Jahresende ihren regulären Betrieb aufgenommen haben: "Das wird bundesweit einmalig sein."

Klaus Eick, Sprecher der Lokalen Agenda in Düsseldorf, nannte zwei weitere Argumente für LED: zum einen die niedrigeren Kosten. "Außerdem können sie diese Lampen sehr genau auf gewünschte Abschnitte ausrichten." Das weiß auch die Stadt: "LED-Technik wird bei der Umsetzung des Masterplans eine wichtige Rolle spielen", sagt Erben.

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