Düsseldorf Stadt wirbt für Wohnpaare auf Zeit

Das Modell soll günstigen Wohnraum in Düsseldorf ermöglichen, im Tausch gibt es für die "Vermieter" ehrenamtliche Hilfe im Haushalt.

Düsseldorf: Stadt wirbt für Wohnpaare auf Zeit
Foto: WZ-Digitalredaktion

Düsseldorf. Mit einem Werbefilm in den Programmkinos, Radiospots und Broschüren wirbt die Stadt ab sofort vehement für das Projekt „Wohnpaare auf Zeit“. Ziel ist es, Senioren, Familien und Alleinerziehende zu finden, die Studenten oder Auszubildenden günstigen Wohnraum in den eigenen vier Wänden anbieten. Der junge Wohnpartner zahlt dann nur die Nebenkosten, bietet aber im Gegenzug maximal zwölf Stunden im Monat Hilfe an, beispielsweise im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung.

Offensiv warb am Donnerstag der neue Wohnungsdezernent Christian Zaum in seiner ersten Pressekonferenz für das Programm. „Wir brauchen den günstigen Wohnraum für die jungen Leute, können hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, bringen Jung und Alt zusammen.“ So wie im Werbefilm. Da geht es um den 69-jährigen Ernst, Einfamilienhausbesitzer in Wersten, der alleine lebt und dem die Gartenarbeit manchmal zu viel wird. Er trifft auf den Studenten Julian (22), der bei Freunden untergekommen ist, weil er kein bezahlbares Zimmer findet. Die beiden kommen zusammen, Julian zahlt Ernst die Nebenkosten und hilft ihm bei der Gartenarbeit. Ein perfektes Team.

In der Realität hat die Stadt bereits 2008 das Projekt „Wohnen zur Hilfe“ gestartet. Das Amt für Wohnungswesen konnte seitdem 23 dieser Wohnpartnerschaften vermitteln, drei bestehen noch. In einigen Fällen sind die Vermieter aber pflegebedürftig geworden, in anderen haben die Studenten die Stadt wieder verlassen. Nun kommt nach einem Ratsbeschluss 2014 der Neuaufschlag des Projektes. Amtsleiter Thomas Nowatius erklärt: „Wir bringen die Partner zusammen, begleiten die Probezeit, sind Partner bei Konflikten.“ Nowatius weiß, dass viele ältere Haus- und Wohnungsbesitzer das Projekt interessant finden. Aber insbesondere ältere Männer trauen sich nicht, es in die Tat umzusetzen.

Die Stadt hat zurzeit vier Studenten auf der Warteliste stehen, die gerne Teil eines Wohnpaares werden möchten. Sie wurden von 30 Interessierten als projektfähig eingestuft.

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